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Im März 2025 verdichten sich erneut die Hinweise auf einen zyklischen Wendepunkt in der Geld- und Fiskalpolitik Europas, dessen Auswirkungen auf die Kapitalmärkte und die Allokation von Vermögenswerten spürbar sind. Die Europäische Zentralbank senkte am 6. März die Leitzinsen um 25 Basispunkte. Diese Entscheidung markiert voraussichtlich den Beginn einer Phase vorsichtiger geldpolitischer Lockerung, nachdem die Inflation im Euroraum sich auf einem moderateren Niveau stabilisiert hat und die konjunkturelle Dynamik erste Ermüdungserscheinungen zeigt. Marktteilnehmer hatten diesen Schritt weitgehend antizipiert, reagierten jedoch in der Folge differenziert – abhängig von ihrer Positionierung entlang der Zinsstrukturkurve und ihrer Einschätzung zur Nachhaltigkeit des geldpolitischen Kurswechsels.
Parallel zur geldpolitischen Lockerung wird in Deutschland über expansive fiskalische Maßnahmen diskutiert. Der Bundestag beriet am 13. und 18. März über ein umfassendes Finanzpaket, das nicht nur eine vorübergehende Lockerung der Schuldenbremse, sondern auch die Einrichtung eines 500 Milliarden Euro umfassenden Sondervermögens vorsieht. Ziel dieser Initiative ist es, zentrale Zukunftsinvestitionen in Infrastruktur, Digitalisierung, Verteidigung und Klimaschutz voranzutreiben und gleichzeitig auf die strukturellen Herausforderungen einer alternden Gesellschaft und einer sich wandelnden Wirtschaftsordnung zu reagieren. Die Maßnahme ist fiskalpolitisch ambitioniert und wurde von der Opposition wie auch von Ökonomen kritisch begleitet. Während einige die fiskalische Schlagkraft betonen, warnen andere vor einer möglichen Überforderung der Haushaltsdisziplin und einem Rückfall in schuldengetriebene Politikmuster. Diese wichtigen Ereignisse rückten schnell in den Hintergrund nach dem „Liberation Day“, der uns allen wohl nicht als Feiertag in Erinnerung bleiben wird.
Aktienmärkte unter Druck: US-Zölle sorgen für Verunsicherung und Rezessionsangst
Der Aktienmarkt gerät zunehmend unter Druck – Grund dafür ist die jüngste Ankündigung der US-Regierung, ein deutlich umfassenderes Zollpaket als bislang erwartet in Kraft zu setzen. Präsident Donald Trump hat neue Importzölle auf eine Vielzahl von Produkten aus Europa, China und anderen Handelsnationen verhängt. Besonders betroffen sind Konsumgüter, Elektronik, Automobile sowie deren Zulieferteile.
Das Kernproblem dieser handelspolitischen Maßnahme liegt auf der Hand: Zölle verteuern importierte Waren erheblich. Für Unternehmen bedeutet das höhere Produktionskosten, für Verbraucher spürbar steigende Preise. Diese Entwicklung befeuert nicht nur die Inflation, sondern dämpft auch die Kauflaune der Konsumenten – ein riskanter Mix in einer Zeit, in der das wirtschaftliche Umfeld ohnehin fragil erscheint.
Das erklärte Ziel von Präsident Trump ist es, mit dieser Maßnahme die heimische Produktion anzukurbeln. Durch die künstliche Verteuerung von Auslandswaren sollen Unternehmen dazu bewegt werden, ihre Produktionsstandorte zurück in die USA zu verlagern, um Zölle zu umgehen. Kritiker argumentieren jedoch, dass dieser Plan kurzfristig mehr Schaden als Nutzen anrichtet: Denn viele Branchen sind längst global verflochten und nicht ohne weiteres auf eine rein nationale Lieferkette umzustellen.
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Auch die internationalen Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten: Sowohl die Europäische Union als auch China haben angekündigt, Gegenmaßnahmen zu prüfen oder umzusetzen. Die Angst vor einem neuen Handelskrieg – ähnlich wie 2018 – ist zurück an den Märkten. Damals führten vergleichbare Zollrunden zu globalen Unsicherheiten, Volatilität an den Börsen und einem spürbaren Rückgang des Welthandelsvolumens.
Die Anleger sind entsprechend vorsichtig. Aktienindizes wie der S&P 500 oder der DAX zeigen Schwäche, besonders exportorientierte Branchen wie die Autoindustrie oder Maschinenbauunternehmen stehen unter Verkaufsdruck. Marktteilnehmer befürchten zudem, dass die US-Notenbank (Fed) angesichts der anhaltend hohen Inflation keine geldpolitischen Lockerungen vornehmen kann. Das schränkt ihre Reaktionsmöglichkeiten auf konjunkturelle Schwächephasen erheblich ein. Sollte sich das Wirtschaftswachstum abschwächen, während die Inflation hoch bleibt, droht eine Phase der Stagflation – also eine Kombination aus wirtschaftlicher Stagnation und anhaltend hohen Preissteigerungen. Ohne die Option, durch Zinssenkungen gegenzusteuern, wäre die Fed in einer klassischen Zwickmühle: Sie könnte weder die Konjunktur stützen noch die Inflation entschlossen bekämpfen, ohne zusätzliche wirtschaftliche Verwerfungen auszulösen.
Fazit: Der aktuelle Zollkonflikt stellt ein ernstzunehmendes Risiko für die globale Konjunktur dar. Wie weitreichend die Folgen tatsächlich sind, hängt maßgeblich davon ab, ob es kurzfristig zu Verhandlungen zwischen den beteiligten Staaten kommt – oder ob die Spirale aus Strafzöllen, Gegenmaßnahmen und wirtschaftlicher Unsicherheit weiter eskaliert.
USA und China auf Kollisionskurs
In den vergangenen Tagen hat sich der Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China erneut deutlich verschärft – ein geopolitisches Machtpoker, das sich zunehmend zuspitzt. Im Zentrum stehen massive Zollmaßnahmen beider Länder, die wirtschaftlich und politisch weitreichende Auswirkungen haben.
Ausgangspunkt der aktuellen Eskalation war die Entscheidung Chinas, bestehende Gegenzölle auf US-Importe nicht zurückzunehmen. Diese Zölle, die seit Anfang April in Kraft sind, belaufen sich auf 34 % und betreffen ein breites Spektrum an US-Produkten. Zusätzlich verschärfte China die Exportkontrollen für seltene Erden – kritische Rohstoffe, auf die insbesondere die US-Technologiebranche angewiesen ist.
Die US-Regierung reagierte darauf mit einer deutlichen Verschärfung ihrer eigenen Maßnahmen: Präsident Donald Trump kündigte an, ab dem 9. April 2025 sämtliche Zölle auf chinesische Waren auf 104 % anzuheben. Auch auf politischer Ebene wird der Ton rauer. US-Finanzminister Scott Bessent nannte Chinas Verhalten einen „strategischen Fehler“, während chinesische Regierungsvertreter betonten, man werde „unter keinen Umständen nachgeben“ und sei bereit, sich „bis zum Ende zu verteidigen“.
Auch besonders hilfreich war dabei sicherlich nicht, dass US-Vizepräsident J.D. Vance die Chinesen in einem Interview sinngemäß als „Bauern auf einem globalen Schachbrett“ bezeichnete – eine rhetorische Meisterleistung in diplomatischer Feinarbeit, die garantiert zur Deeskalation beigetragen hat…
Unsere Dachfonds ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio (WKN: A1C699 / ISIN: DE000A1C6992), ARGENTUM Performance Navigator (WKN: A0MY0T / ISIN: DE000A0MY0T1) und ARGENTUM Dynamic Future (WKN: A2P1XJ / ISIN: DE000A2P1XJ6) konnten sich im vergangenen Monat den negativen Markteinflüssen nicht entziehen und haben den März mit Verlusten abgeschlossen. Das ist jedoch kein Grund zur Besorgnis. Die Märkte haben immer wieder gezeigt, dass sie früher oder später ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Ein Blick in die jüngere Vergangenheit bestätigt diese Einschätzung: Vor fünf Jahren brach die weltweite Covid-19-Krise aus, die die Marktteilnehmer mit historischen Herausforderungen und einer beispiellosen Verunsicherung konfrontierte. Alle Kapitalmarkt- und Wirtschaftsdaten fielen in atemberaubendem Tempo teils ins Bodenlose, nur um sich nachhaltig zu erholen und nach und nach immer neue Rekorde zu erzielen. Zur Veranschaulichung: Unser defensives ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio hat seit März 2020 fast 19 Prozent gewonnen, während der ausgewogene ARGENTUM Performance Navigator über 45 Prozent zulegte – trotz der zwischenzeitlichen negativen Marktentwicklungen.
Das bedeutet: Wer investiert, sollte einen klaren Blick über den Tag hinaus haben. Märkte schwanken, politische Unsicherheiten nehmen zu, und wirtschaftliche Dellen gehören zum natürlichen Zyklus. Die derzeitige Phase, geprägt von Unsicherheit bezüglich der globalen Wirtschaftspolitik, volatilen Kapitalmärkten und protektionistischen Tendenzen, ist ein typisches Beispiel dafür, wie Emotionen und kurzfristige Bewegungen die langfristige Perspektive verzerren können. Ein langfristiger Anlagehorizont schützt genau vor diesen Verzerrungen. Wer auf Dauer investiert, kann vorübergehende Rücksetzer nicht nur aushalten, sondern sogar zu seinem Vorteil nutzen. Historisch betrachtet haben sich Krisen regelmäßig als Einstiegschancen erwiesen – vorausgesetzt, man bleibt investiert. Die Zeit arbeitet für den Anleger: Zinseszinseffekte entfalten ihre volle Kraft, Erträge werden reinvestiert, und Schwankungen gleichen sich langfristig aus.
Obwohl eine Entspannung der Lage nicht ausgeschlossen ist, schätzen wir das Marktumfeld derzeit als zu volatil und schwer kalkulierbar ein. Aus diesem Grund setzen wir unsere vorsichtige Positionierung fort und sichern unsere Argentum-Fonds durch einen erhöhten Anteil an EUR-Cash-Reserven ab.
Wir möchten Sie daher weiterhin zu Ruhe und Gelassenheit aufrufen. Angesichts der aktuellen Erkenntnisse ist es möglich, dass der Markt in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin stärkeren Schwankungen ausgesetzt sein wird. Wir werden die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und schnell sowie konsequent ins Fondsmanagement eingreifen, wenn es erforderlich erscheint. Wie gewohnt arbeiten wir daran, Ihr Vermögen sicher durch diese Phase zu steuern und Ihnen eine erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen. Gemeinsam mit Ihnen finden wir den richtigen Weg, Ihr Vermögen nach Ihren Vorstellungen zu gestalten. Damit bleiben wir bei ARGENTUM Ihr zuverlässiger Partner für Ihre Fonds-Vermögensverwaltung!
Das globale wirtschaftliche Umfeld wird zunehmend von Tendenzen des wirtschaftlichen Protektionismus geprägt, was weitreichende Implikationen für den Welthandel und die Preisentwicklung nach sich zieht. Der Begriff beschreibt Maßnahmen zur gezielten Abschottung nationaler Märkte, wie etwa Zölle, Importquoten oder die Subventionierung eigener Industrien. Diese Strategien, die insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten an Bedeutung gewinnen, zielen zunächst auf die Stabilisierung heimischer Beschäftigung und Produktion ab. Langfristig können sie jedoch strukturelle Verzerrungen hervorrufen, die den Wettbewerb einschränken und die Innovationsdynamik hemmen.
Die Kosten solcher protektionistischen Maßnahmen tragen häufig nicht die Staaten selbst, sondern letztlich die Verbraucher. Zwar entrichten formal die Importeure die erhobenen Zölle, doch werden diese Kosten in der Regel über Preiserhöhungen an die Endkunden weitergegeben. Besonders betroffen sind Sektoren mit hoher Importabhängigkeit, wie die Automobilindustrie, der Maschinenbau und technologieintensive Branchen. Steigende Preise, ein nachlassender Wettbewerb und rückläufige Investitionen sind mögliche Folgen, die das gesamtwirtschaftliche Klima belasten können. Die internationalen Erfahrungen, insbesondere aus dem Handelskonflikt zwischen den USA und China, zeigen deutlich die wirtschaftlichen Schäden, die aus einer Eskalation protektionistischer Politik entstehen können.
Auch im aktuellen Umfeld sind protektionistische Strömungen in verschiedenen Volkswirtschaften wieder verstärkt zu beobachten. In den Vereinigten Staaten gewinnt die Debatte um eine „America First“-Politik erneut an Dynamik, während innerhalb der Europäischen Union die Diskussion über die strategische Autonomie in bestimmten Sektoren intensiviert wird. Dies betrifft insbesondere die Landwirtschaft, die Energieversorgung und Schlüsseltechnologien wie die Halbleiterfertigung. In Verbindung mit geopolitischen Risiken, wie den Spannungen in Fernost und im Nahen Osten, entsteht ein komplexes Geflecht von Faktoren, das langfristig zu neuen Blockbildungen im globalen Handel führen könnte.
Die Ereignisse im Zollstreit überschlagen sich in kürzester Zeit: Während wir diesen Portfoliobericht verfassen, erreicht uns die Nachricht, dass China die Zölle auf US-Waren auf 84 % erhöht hat. Noch am selben Abend kündigt US-Präsident Donald Trump eine 90-tägige Aussetzung der Zölle für „freundlich gesinnte“ Länder an – und erhöht zugleich die Zölle auf chinesische Importe erneut, diesmal auf 125 %. Die daraus resultierenden Schwankungen an den Aktienmärkten waren erheblich (Stand: 09.04.2025). Aus unserer Sicht ist der durch die erpresserischen Verhandlungstaktiken und die anhaltenden Verunsicherungen seitens der US-Regierung entstandene Reputationsschaden nicht mehr rückgängig zu machen.
Zwei Supermächte befinden sich inzwischen in einem ausgewachsenen Handelskrieg, der aller Voraussicht nach nur Verlierer hervorbringen wird. Eine diplomatische Deeskalation ist bislang nicht erkennbar, und die temporäre Zollaussetzung schafft keine nachhaltige Klarheit. Vor diesem Hintergrund bewerten wir das aktuelle Marktumfeld als äußerst volatil und schwer kalkulierbar. Aus diesem Grund haben wir in den Argentum-Fonds sämtliche Aktienpositionen liquidiert und die Fonds bis auf Weiteres durch EUR-Cash-Positionen abgesichert.
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