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Der November endete an den globalen Aktienmärkten mit einer Mischung aus Erleichterung und Nervosität. Auf der einen Seite dominierten die Erwartungen, dass die US-Notenbank bei ihrer Sitzung am 9./10. Dezember den Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte senken wird. Fed-Funds-Futures preisen diese Option mittlerweile mit deutlich über 80 Prozent Wahrscheinlichkeit ein, nachdem mehrere Notenbanker ihre Bereitschaft zu weiteren Lockerungsschritten signalisiert hatten. US-Aktien konnten sich somit von ihrem kräftigsten Rücksetzer seit April erholen. Gleichzeitig rücken jedoch die Bewertungen der KI-getriebenen Technologiewerte und die Frage nach der tatsächlichen Profitabilität von KI-Investments stärker in den Fokus, was die zuletzt hohe Sensibilität gegenüber Unternehmensnachrichten aus diesem Segment erklärt.
Besonders sichtbar wurde diese Ambivalenz an der Rolle von Bitcoin als Risikoindikator. Die Kryptowährung ist innerhalb weniger Wochen von über 120.000 auf knapp über 80.000 US-Dollar gefallen, wodurch der Markt für digitale Assets rund 1,2 Billionen US-Dollar an Marktkapitalisierung eingebüßt hat. Ende November stieg der Kurs dann wieder auf rund 90.000 US-Dollar. Analysten verweisen darauf, dass Bitcoin in diesem Umfeld weniger als „digitales Gold“, sondern vor allem als Barometer für Risikobereitschaft fungiert. Der Abverkauf reflektiert deshalb nicht nur eine Korrektur im Kryptobereich, sondern signalisiert eine breiter werdende Skepsis gegenüber hoch bewerteten Assets.
Gleichzeitig bleibt der Blick stark auf die großen US-Technologie- und KI-Titel gerichtet. Nach wie vor schultern wenige Mega-Caps einen erheblichen Teil des Kursanstiegs der globalen Indizes, während ihr Ergebnisbeitrag im Verhältnis dazu abnimmt. Analysen zeigen, dass die Bewertungen großer US-Technologiewerte weiter gestiegen sind, obwohl ihr Anteil am Gewinnwachstum des Gesamtmarkts zuletzt eher rückläufig war. Das verstärkt die Sorge, dass die Kursentwicklung sich zunehmend von den Fundamentaldaten löst und Korrekturbewegungen – wie im November – überproportional auf die großen Indizes durchschlagen können.
Nvidia als Prüfstein für die Tragfähigkeit der gesamten KI-Anlagestory
Vor diesem Hintergrund kommt den jüngsten Zahlen von Nvidia eine besondere Bedeutung zu. Das Unternehmen hat mit einem Quartalsumsatz von rund 57 Milliarden US-Dollar und einem Ausblick von etwa 65 Milliarden US-Dollar die Markterwartungen klar übertroffen. Kurzfristig sorgte dies für eine spürbare Entspannung im gesamten KI- und Halbleitersegment; die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um etwa fünf Prozent zu und stützte damit die Stimmung im Technologiesektor. Gleichzeitig verdeutlicht die Marktreaktion aber die Kehrseite dieser Dominanz. Die Kursgewinne hielten nicht lange an, die Volatilität blieb hoch, und Investoren diskutieren zunehmend, ob die enorme Konzentration der Markterwartungen auf ein einzelnes KI-Schwergewicht nicht selbst zu einem systemischen Risiko geworden ist. Risiken wie zunehmender Wettbewerb im KI-Chip-Markt, eine mögliche Normalisierung der Rechenzentrumsnachfrage und die starke Abhängigkeit von einem einzigen Geschäftsbereich rücken stärker in den Vordergrund. Nvidia bleibt damit zwar ein zentraler Treiber des KI-Booms, wird aber zugleich zu einem Prüfstein für die Tragfähigkeit der gesamten KI-Anlagestory.
Auch regional zeigt sich ein ambivalentes Bild. In den USA notierten S&P 500 und Dow Jones im November leicht im Plus, während die Nasdaq den Monat mit einem Rückgang von 1,5 Prozent beendete. Die jüngste Erholung wurde durch die zunehmende Überzeugung getragen, dass die Fed im Dezember tatsächlich weitere Zinssenkungen vornehmen wird, was insbesondere zinssensitive Segmente wie Small Caps stützt. Zugleich belastet die Skepsis gegenüber den hohen Tech-Bewertungen die wachstumsorientierten Indizes deutlich stärker. In Asien konnten sich die Märkte nach einem schwierigen Monatsverlauf wieder etwas stabilisieren. Die Aussicht auf eine lockerere US-Geldpolitik und die Hoffnung, dass die jüngsten Turbulenzen rund um den Ausfall des US-Futures-Handels bei der CME Group nur ein technisches, kein systemisches Problem darstellen, sorgten zum Monatsende für moderate Zugewinne. Dennoch bleibt der Rückenwind begrenzt, da gleichzeitig schwächere Konjunktursignale aus China – etwa die erneut rückläufigen Einkaufsmanagerindizes der Industrie – für Zurückhaltung sorgen.
Indien als neue Wachstumsstory?
Europa präsentiert sich mit einer vorsichtig optimistischen Grundstimmung. Der DAX konnte seine Zwischenhochs im November zwar nicht halten und schloss den Monat knapp im Minus, zeigte aber vor allem in der letzten Novemberwoche einen deutlichen Aufwärtstrend. Auch der STOXX 600 musste minimale Verluste hinnehmen, zeigt jedoch in den vergangenen Monaten einen stabilen Aufwärtstrend. Treiber des aktuellen Aufschwungs sind vor allem die Erwartung einer US-Zinssenkung, Signale einer Annäherung im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sowie die Hoffnung auf eine stabile Binnenkonjunktur. Gleichzeitig bleiben Anleger sensibel für neue Konjunkturdaten und Äußerungen der Europäischen Zentralbank, da das Wachstum in der Eurozone weiterhin verhalten ist und der Inflationsrückgang zwar fortschreitet, aber noch nicht in allen Ländern überzeugend wirkt.
Ein Kontrapunkt zur gedämpften Dynamik in Teilen Europas und Chinas ist Indien. Die dortige Volkswirtschaft hat mit einem BIP-Wachstum von 8,2 Prozent im zweiten Quartal des laufenden Fiskaljahres erneut positiv überrascht. Nach Angaben des indischen Finanzministeriums ist das Land in die zweite Hälfte des Fiskaljahres 2025/26 auf einem „soliden Fundament“ eingetreten. Treiber sind eine robuste Binnennachfrage, Entlastungen durch die Reform der Mehrwertsteuerstruktur (GST) und ein starker Privatkonsum. Die Wirtschaftspolitik setzt gezielt auf höhere verfügbare Einkommen und Infrastrukturinvestitionen, sodass Indien trotz globaler Gegenwinde seine Position als eine der dynamischsten großen Volkswirtschaften festigt.
Hoffnung auf eine geldpolitische Entspannung und robuste Inseln des Wachstums
Auf der Rohstoffseite ist der Ölmarkt zu einem zusätzlichen Unsicherheitsfaktor geworden. Die internationalen Ölpreise verzeichneten den kräftigsten Monatsrückgang seit 2023. Neben der kurzfristigen Marktverwirrung infolge eines Handelsstopps an der globalen Derivatemarkt-Börse CME, der zeitweise alle wichtigen US-Futures lahmlegte, spielen schwächere Nachfrageerwartungen und das Ringen innerhalb der OPEC+-Staaten um Fördermengen eine Rolle. Für Anleger ist dieser Preisrückgang ambivalent: Einerseits reduziert billigeres Öl prinzipiell den Inflationsdruck und entlastet Unternehmen wie Verbraucher, andererseits kann ein deutlicher Preisverfall auch als Signal für eine kühlere globale Konjunktur interpretiert werden und verschärft die Unsicherheit in rohstoffexportierenden Ländern. Hinzu kommen geopolitische Spannungen, die die ohnehin fragile Risikostimmung weiter beeinträchtigen. Besonders im Fokus steht der Konflikt zwischen den USA und Venezuela. Nachdem die US-Streitkräfte in den vergangenen Wochen mehrfach gegen angebliche Drogenschiffe vorgegangen sind, hat Präsident Trump eine mögliche Ausweitung der Einsätze auf Landoperationen angedeutet. Venezuelas Präsident Maduro schwört seine Truppen öffentlich auf einen potenziellen Konflikt ein, während das Auswärtige Amt in Berlin vor Reisen nach Venezuela warnt. Diese Zuspitzung in einem rohstoffreichen Land verstärkt die Nervosität an den Energie- und Devisenmärkten und zeigt, wie eng geopolitische Risiken und Kapitalmarktstimmung inzwischen miteinander verflochten sind.
In der Summe ergibt sich ein Bild, in dem die Hoffnung auf eine geldpolitische Entspannung und robuste Inseln des Wachstums – etwa in den USA und Indien – auf eine Reihe von Gegenkräften trifft: hohe und teilweise überdehnte Bewertungen im KI-Segment, eine zunehmend wahrgenommene Anfälligkeit der Märkte für negative Überraschungen aus wenigen Mega-Caps wie Nvidia, eine abrutschende Krypto- und Teile der Tech-Welt als Ausdruck nachlassender Risikobereitschaft, geopolitische Spannungen und ein unsicheres Energieregime. Für die Portfolioausrichtung bedeutet dies ein weiterhin konstruktives, aber deutlich selektives Grundszenario.
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Unsere Dachfonds ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio (WKN: A1C699 / ISIN: DE000A1C6992), ARGENTUM Performance Navigator (WKN: A0MY0T / ISIN: DE000A0MY0T1) und ARGENTUM Dynamic Future (WKN: A2P1XJ / ISIN: DE000A2P1XJ6) haben sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld insgesamt robust behauptet. Im November verzeichnete das defensiv ausgerichtete ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio mit -0,16 Prozent praktisch eine Seitwärtsbewegung, der ausgewogene ARGENTUM Performance Navigator gab um 1,04 Prozent nach, während der offensivere ARGENTUM Dynamic Future mit -1,87 Prozent korrigierte. Auf Jahressicht seit Jahresbeginn liegen Stabilitäts-Portfolio und Performance Navigator mit 0,85 beziehungsweise 5,11 Prozent weiterhin im positiven Bereich, während der Dynamic Future nach dem schwachen Frühjahr mit -8,13 Prozent seit Jahresanfang noch Aufholpotenzial aufweist. Entscheidend ist für uns jedoch weniger die Momentaufnahme eines einzelnen Monats, sondern die langfristige Ausrichtung der drei Strategien im Zusammenspiel: Gemeinsam bilden sie einen Baukasten, mit dem wir Schwankungen über verschiedene Risikobudgets hinweg abfedern und zugleich die Ausgangsbasis für künftige Erholungsphasen sichern.
In diesem Monat möchten wir daher die Rolle von Dachfonds als Risikomanager in den Mittelpunkt stellen: Was macht ein Dachfonds jenseits der Einzelfondsauswahl, wie steuert er Risiken über Strategien hinweg – und warum ist genau diese Architektur in Phasen mit gemischten Vorzeichen an den Märkten besonders wertvoll? Unsere drei Strategien greifen auch in einem durchwachsenen Marktumfeld wie ein Risikomanagement-Baukasten ineinander. Dachfonds sind nicht nur eine Hülle für einzelne Zielfonds, sondern vor allem ein Instrument zur aktiven Steuerung von Risiken über Anlagen, Manager und Marktphasen hinweg. Während ein einzelner Fonds typischerweise einen klar umrissenen Stil verfolgt – etwa globaler Aktienfokus, kurzlaufende Unternehmensanleihen oder Absolute-Return-Ansätze – bündelt der Dachfonds diese Strategien und orchestriert sie so, dass aus der Summe ein robuster Gesamtansatz entsteht. Das erlaubt, Risiken breiter zu verteilen, Klumpen in bestimmten Regionen, Sektoren oder Stilen zu begrenzen und im Zeitablauf gezielt Schwerpunkte zu setzen, ohne dass Anleger ihre Grundstruktur laufend selbst anpassen müssen.
Der zentrale Mehrwert liegt in der Art und Weise, wie Dachfonds Risiken über verschiedene Ebenen managen. Auf der ersten Ebene steht die klassische Diversifikation über Anlageklassen: Aktien, Anleihen, Liquidität, Spezialbausteine wie Wandelanleihen oder alternative Strategien tragen unterschiedliche Ertrags- und Risikoprofile bei und reagieren nicht gleichförmig auf Zinsentscheidungen, Konjunkturdaten oder geopolitische Schocks. Auf der zweiten Ebene kommt die Manager- und Strategiediversifikation hinzu. Unterschiedliche Zielfonds nutzen verschiedene Ansätze, Modelle und Einschätzungen, was die Abhängigkeit von einem einzelnen Stil oder Haus reduziert. Gerade in Phasen, in denen einzelne Strategien unter Druck geraten, zeigt sich der Wert dieser mehrschichtigen Streuung: Schwächere Komponenten werden durch stabilere oder antizyklische Bausteine abgefedert, sodass das Gesamtportfolio weniger stark ausschlägt als ein reiner Einzelfondsfokus.
Ein weiterer Baustein des Risikomanagements im Dachfonds ist das systematische Rebalancing. Marktbewegungen führen im Zeitablauf dazu, dass sich die ursprünglich vorgesehenen Gewichte verschieben: Gut gelaufene Segmente bekommen automatisch ein höheres Gewicht, schwächere Bereiche verlieren an Anteil. Der Dachfonds greift hier steuernd ein, indem er in definierten Intervallen oder bei bestimmten Schwellen zurück auf die Zielallokation führt. Praktisch heißt das: Gewinne in Bereichen, die sehr stark gelaufen sind, werden teilweise realisiert, während Positionen, die im Kurs zurückgekommen sind, wieder aufgestockt werden, sofern ihr Investmentcase intakt ist. Dieses disziplinierte Vorgehen wirkt antizyklisch, verhindert überzogene Klumpenbildungen und sorgt dafür, dass das Risikoprofil des Portfolios nicht unbemerkt „davonläuft“.
Hinzu kommt die laufende qualitative und quantitative Überwachung der Zielfonds. Ein Dachfonds-Ansatz stellt nicht nur einmalig ein Mosaik aus interessanten Strategien zusammen, sondern überprüft kontinuierlich, ob die Zielfonds ihre Rolle im Gesamtportfolio noch erfüllen. Werden Risikobudgets überschritten, verändern sich Managementprozesse oder verschlechtert sich das Verhältnis von Risiko und Ertrag, kann die Allokation angepasst oder ein Fonds ausgetauscht werden. Für Anleger bedeutet das: Viele der komplexen Entscheidungen, die sonst auf Depoteinzelbasis getroffen werden müssten – von der Frage „Welcher Fonds bleibt?“ bis zur Beurteilung von Volatilität, Drawdown und Liquiditätsrisiken – werden im Rahmen der Dachfondsarchitektur professionell vorstrukturiert.
Gerade in Marktphasen mit gemischten Vorzeichen, in denen einige Segmente bereits kräftig gelaufen sind, andere noch mit den Nachwirkungen schwieriger Monate ringen, kommt diese Rolle als Risikomanager besonders zum Tragen. Kurzfristige Rückgänge einzelner Strategien sind in einem solchen Setup nicht zu vermeiden, jedoch bleiben sie eingebettet in eine Struktur, die auf Ausgleich über längere Zeiträume angelegt ist. Das ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio stellt dabei den ruhigen Pol, der kurzfristige Schwankungen bewusst begrenzt und die Gesamtvolatilität dämpft. Der ARGENTUM Performance Navigator fungiert als ausgewogene Mitte, die Renditechancen und Risikokontrolle verbindet, während der ARGENTUM Dynamic Future gezielt das Segment adressiert, in dem sich langfristige Wachstumsthemen und Marktchancen entfalten können. Wer ein solches Gerüst im Portfolio nutzt, verschiebt den Fokus von der Frage „Wie war dieser eine Monat?“ hin zur wichtigeren Perspektive „Wie robust ist mein Weg durch unterschiedliche Marktphasen?“. Genau auf diese Robustheit sind die ARGENTUM-Dachfonds ausgerichtet: als langfristige Begleiter, die Schwankungen nicht ausblenden, sondern so steuern, dass aus ihnen Chancen für die nächste Etappe entstehen können.



Über die großen Schlagzeilen hinaus lohnt der Blick auf die Querschnittsdaten der Märkte. An den US-Börsen schlossen alle drei großen Indizes die verkürzte Thanksgiving-Woche mit Gewinnen ab. Der S&P 500 und der Dow Jones verzeichneten im November kleine Monatszuwächse, während die Nasdaq angesichts der Korrektur bei Tech- und KI-Titeln leicht im Minus endete. Parallel dazu stiegen die Renditen am US-Anleihemarkt zuletzt wieder etwas an, obwohl die Erwartungen an eine Dezember-Zinssenkung zugenommen haben. Das zeigt, dass der Bondmarkt zwischen der antizipierten Lockerung der US-Notenbank Fed und der Sorge über die Tragfähigkeit der Staatsfinanzen sowie die konjunkturelle Resilienz schwankt. Auf der Währungsseite hat der US-Dollar seit Ende Oktober einen Teil seiner Stärke eingebüßt. Der US-Dollar-Index notiert auf dem schwächsten Niveau seit dem Sommer, da die Aussicht auf weitere Zinssenkungen seine Attraktivität dämpft und Anleger verstärkt in andere Währungsräume blicken. Davon profitiert insbesondere der Euro, während der Yen – trotz extrem lockerer Geldpolitik – aufgrund seiner Rolle als Absicherungswährung weiterhin gesucht ist. Für global aufgestellte Portfolios rückt damit das Währungsmanagement stärker in den Vordergrund, da sich Renditeunterschiede zwischen Regionen zunehmend aus Wechselkursbewegungen speisen.
Gold beendete den Monat klar im Plus und notiert nahe neuer Höchststände. Getrieben wird dies zum einen durch die Erwartungen an fallende Realzinsen, zum anderen durch den Wunsch nach einer Absicherung gegen geopolitische Eskalationsrisiken und potenziell erneute Inflationsschübe. Die Kombination aus leicht nachgebenden Anleiherenditen, einem schwächeren Dollar und mehreren politischen Konfliktherden schafft ein Umfeld, in dem Gold gewissermaßen als „zweite Meinung“ gegenüber den optimistischeren Aktienmärkten fungiert. Bei den alternativen Anlagen steht neben dem Bitcoin-Einbruch vor allem die Lage der sogenannten „Krypto-Treasury“-Unternehmen im Fokus – jenen Firmen, die große Teile ihres Vermögens in Kryptowährungen halten. Viele dieser Positionen notieren inzwischen rund um oder unterhalb ihrer durchschnittlichen Einstandskurse. Weitere Kursrückgänge könnten daher nicht nur technische, sondern auch bilanzielle Verkäufe auslösen, was das Risiko einer prozyklischen Abwärtsspirale erhöht – mit potenziellen Rückkopplungseffekten in klassische Risikosegmente.
Märkte reagieren sensibel auf alles
Für Anlegerinnen und Anleger ergibt sich aus dieser Gemengelage kein klassisches „Risk-on“- oder „Risk-off“-Umfeld, sondern vielmehr eine Situation mit heterogenen und teils gegenläufigen Signalen. Die Erwartung einer Fed-Zinssenkung im Dezember sowie die robuste Binnenkonjunktur in den USA und in Indien sprechen für eine weiterhin konstruktive Grundhaltung gegenüber Aktien – insbesondere in Regionen mit solider Wachstumsbasis und tragfähigen Unternehmensgewinnen. Gleichzeitig mahnen die stark gestiegenen Bewertungen im US-Tech- und KI-Segment sowie der deutliche Stimmungsumschwung bei Bitcoin zur Vorsicht. Die Märkte reagieren sensibel auf jede Nachricht, die die beiden dominanten Narrative – „KI zahlt sich schneller aus als gedacht“ und „Geld wird schnell und dauerhaft billiger“ – infrage stellt.
Aus Allokationssicht spricht vieles für eine Kombination aus Qualitätsfokus und breiter Streuung – weg von der übermäßigen Konzentration auf wenige KI-Giganten. Qualitätsunternehmen mit stabilen Cashflows, soliden Bilanzen und nachvollziehbaren Ertragsquellen bleiben gefragt, in den USA ebenso wie in Europa und Japan. Parallel gewinnen Regionen mit strukturellem Wachstum wie Indien an Attraktivität, sofern Bewertungsniveau und Marktzugang eine sinnvolle Engagementgröße erlauben. Auf der Anleiheseite bieten die im Vergleich zu den Vorjahren höheren Ausgangsrenditen die Möglichkeit, defensivere Bausteine wieder rentabel in gemischte Portfolios zu integrieren und so Schwankungen an den Aktienmärkten abzufedern.
Investitionen mit klarem Blick auf Qualität, Widerstandsfähigkeit und Diversifikation
Die Entwicklung am Ölmarkt sorgt kurzfristig für Entlastung bei der Inflation, erinnert aber gleichzeitig daran, wie schnell externe Schocks das Bild drehen können. Ein unerwarteter Anstieg der Energiepreise – ausgelöst etwa durch geopolitische Eskalationen oder Förderkürzungen – könnte die Inflations- und Zinsdebatte innerhalb weniger Wochen stark verändern. Umgekehrt kann ein länger anhaltendes Tief bei den Ölpreisen die Gewinnmargen energieintensiver Branchen stützen, aber zugleich die Investitionsbereitschaft im Energiesektor dämpfen und mittel- bis langfristig neue Angebotsengpässe begünstigen.
In diesem Spannungsfeld bleibt Diversifikation über Anlageklassen, Regionen und Stilfaktoren der zentrale Stabilitätsanker. Ein selektiv konstruktiver Blick auf Aktien, ergänzt durch bewusst eingesetzte Anleihe- und Goldbausteine sowie einen nüchternen Umgang mit Krypto- und KI-Risiken, bildet aus heutiger Sicht die sinnvollste Herangehensweise für die kommenden Monate. Entscheidend ist, die Signale aus Geldpolitik, Unternehmensgewinnen und Geopolitik nicht isoliert zu bewerten, sondern im Zusammenspiel – und dabei auch einzuplanen, dass selbst ein grundsätzlich freundliches Umfeld durch einzelne Enttäuschungen deutlich volatiler werden kann, als es die derzeitige Jahresendstimmung suggeriert.
Für unsere ARGENTUM-Dachfonds heißt das: Wir setzen unsere Strategien weiterhin mit klarem Fokus auf Qualität, Widerstandsfähigkeit und Diversifikation um – und stehen Ihnen dabei jederzeit verlässlich zur Seite. Erfolgreiches Fondsmanagement erfordert eine besonnene Steuerung, besonders in einem Umfeld, das auf kleinste Veränderungen sensibel reagiert. Wir danken Ihnen herzlich für Ihr Vertrauen und wünschen Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Adventszeit sowie einen guten Start in das neue Jahr, voller Zuversicht, Gesundheit und Erfolg.
Ihr ARGENTUM-Team und Thorsten Mohr
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