Ein heißes Tänzchen im heißen August

Wer im August eine ruhige Sommerzeit erwartet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Am 5. August begann der japanische Nikkei-Index einen dramatischen Sturzflug, der die globalen Kapitalmärkte erheblich belastete. An diesem Montag brach der Nikkei um mehr als zwölf Prozent ein, verlor 4.451,28 Punkte und verzeichnete damit den größten Tagesverlust in seiner Geschichte. Ein solch massiver Kurssturz wurde seit 37 Jahren weder in Japan noch auf den internationalen Märkten gesehen. Auch an den europäischen Börsen in Frankfurt, Paris und London ging es abwärts. In den USA verlor der Dow Jones 2,6 Prozent, der Technologieindex Nasdaq sank um 3,4 Prozent, und der deutsche Leitindex Dax musste ebenfalls in ähnlicher Größenordnung Einbußen hinnehmen.

Doch was führte zu diesen drastischen Entwicklungen? Bereits am Freitag, dem 2. August, sorgte der US-Arbeitsmarktbericht für einen Schock: Die Arbeitslosenquote stieg im Juli unerwartet auf ein Dreijahreshoch von 4,3 Prozent, und die Wirtschaft schuf lediglich 114.000 neue Stellen, weit unter den erwarteten 175.000. Hinzu kam die Auflösung des Yen/USD Carry Trades. Doch was bedeutet das? Investoren leihen sich Yen zu niedrigen Zinsen in Japan, tauschen diese in US-Dollar und investieren in den USA, wo die Zinsen höher sind. Der Gewinn ergibt sich aus der Zinsdifferenz und eventuell aus einem schwächeren Yen bei der Rückzahlung. Allerdings besteht das Risiko, dass der Yen an Wert gewinnt, was die Rückzahlung verteuern könnte. Nachdem der Zinssatz für den Yen angehoben wurde, verkauften viele Institutionen ihre Positionen, was zu massivem Verkaufsdruck führte. Die Zinserhöhung der Bank of Japan und mögliche Zinssenkungen der Fed lösten Nachschussforderungen aus, während der Yen an Wert gewann, was zur Auflösung des weltweiten Carry Trades führte und den Aktienmärkten zusetzte. Laut ING beliefen sich die ausstehenden grenzüberschreitenden Yen-Kredite im März auf schätzungsweise eine Billion US-Dollar.

Apropos Zinsen: Die Bank of England senkte erstmals seit der großen Inflationswelle ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf fünf Prozent, wie die Bank heute nach ihrer geldpolitischen Sitzung in London mitteilte. Die meisten Bankökonomen hatten diese Entscheidung erwartet. Die chinesische Zentralbank hingegen ließ die wichtigsten Leitzinsen wie prognostiziert unverändert. Der einjährige Leitzins bleibt bei 3,35 Prozent, der fünfjährige bei 3,85 Prozent. Die chinesische Wirtschaft kämpft derzeit mit einer schwachen Nachfrage und einer Immobilienkrise. Im Juli fiel die Kreditvergabe auf den niedrigsten Stand seit fast 15 Jahren.

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In Deutschland läuft es wirtschaftlich derzeit leider nicht rund. Mit dem Rückgang im zweiten Quartal droht erneut eine Rezession. Schrumpft das Bruttoinlandsprodukt in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen, sprechen Ökonomen von einer technischen Rezession. Schon 2023 war die Wirtschaftsleistung leicht zurückgegangen. Trotz steigender Kaufkraft bleibt die Unsicherheit bei den Verbrauchern in Deutschland hoch. Die Stimmung der Konsumenten hat sich überraschend wieder eingetrübt, da sich viele Menschen Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen, was die Gefahr einer Rezession weiter erhöht. Das Barometer für das Konsumklima im September sank auf minus 22,0 Punkte, nachdem es im Vormonat noch bei revidierten minus 18,6 Zählern lag, wie die GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) mitteilten.

Trotz dieser Herausforderungen haben die Kapitalmärkte die Rückschläge deutlich besser verkraftet als erwartet – selbst nachdem einige Medien am 5. August einen globalen Megacrash vorhergesagt hatten. Der Dax legte im August trotz der Volatilität um drei Prozent zu und erreichte am letzten Handelstag des Monats einen historischen Höchststand von 18.957 Punkten. Auch andere Indizes entwickelten sich erfreulich. Das zeigt: Schwankungen können immer wieder auftreten, sind jedoch kein Grund zur Sorge. Angesichts der aktuellen Entwicklungen könnten die Märkte in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin stärkere Schwankungen aufweisen. Langfristig bleiben die Märkte jedoch stabil, wie sie immer wieder bewiesen haben. Aktien sind besonders geeignet für Anlagezeiträume von drei bis fünf Jahren und werden umso sicherer, je länger sie gehalten werden. Die Erfahrung zeigt, dass Anleger mit einem langfristigen Horizont von zehn Jahren oder mehr stets auf der Gewinnerseite stehen.

ARGENTUM Fonds

Wir möchten jedoch nochmals die Bedeutung eines langfristigen Anlagehorizonts hervorheben und dies ausführlich begründen. Ein langfristiger Anlagehorizont ist entscheidend für den Erfolg einer Anlagestrategie. Finanzmärkte sind naturgemäß volatil, was bedeutet, dass kurzfristige Schwankungen und Preisänderungen auftreten, die durch eine Vielzahl von Faktoren wie wirtschaftliche Nachrichten, politische Ereignisse, Naturkatastrophen oder die Marktpsychologie beeinflusst werden. Diese kurzfristigen Schwankungen können erhebliche Auswirkungen auf den Wert eines Fonds haben und zu temporären Verlusten führen. Ein langfristiger Anlagehorizont hilft Investoren, diese Schwankungen zu überstehen. Langfristige Anleger sind nicht gezwungen, bei jeder Marktschwankung zu handeln, sondern können darauf vertrauen, dass sich die Märkte über die Zeit hinweg in der Regel erholen und auf einen Wachstumspfad zurückkehren.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil eines langfristigen Anlagehorizonts ist der Zinseszinseffekt. Dieser beschreibt, wie Investitionen über die Zeit an Wert gewinnen können, da die Erträge auf die ursprünglichen Investitionen sowie auf die bereits erzielten Erträge wieder angelegt werden. Je länger das Geld investiert bleibt, desto stärker profitieren Anleger von diesem Effekt.

Das langfristige Investieren kann dazu beitragen, das Risiko zu minimieren, das mit kurzfristigen Marktvolatilitäten verbunden ist. Langfristige Investments haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, temporäre Marktrückgänge zu überstehen und sich zu erholen, da sie mehr Zeit haben, um sich von Abschwüngen zu erholen und von langfristigen wirtschaftlichen Trends zu profitieren. Historische Daten zeigen, dass Aktien- und Mischfonds über lange Zeiträume tendenziell höhere Renditen erzielen als sichere Anlagen wie Anleihen oder Bargeld. Langfristige Anleger können so von der allgemeinen Aufwärtsbewegung der Märkte profitieren.

 

Ein langfristiger Anlagehorizont hilft auch, emotionale Anlagefehler zu vermeiden. Kurzfristige Marktbewegungen können Panik oder Gier auslösen, was zu übereilten Kauf- oder Verkaufsentscheidungen führen kann. Solche emotionalen Reaktionen basieren oft auf kurzfristigen Marktbedingungen und sind selten förderlich für langfristige Anlageziele. Ein langfristiger Fokus ermöglicht es Anlegern, ruhig zu bleiben und an ihrer Anlagestrategie festzuhalten, auch in volatilen Marktphasen.

Unsere Fondsstrategien verdeutlichen dies eindrucksvoll: Das ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio hat seit seiner Auflage im Jahr 2011 nahezu 50 % an Wert zugelegt – und damit den Risikolosen Zins bis heute übertroffen. Der ausgewogene ARGENTUM Performance Navigator liegt seit 2007 fast 90 % im Plus, ebenfalls mit weniger Volatilität als die globalen Aktienindizes. Wir kombinieren somit langfristigen, stetigen Wertzuwachs mit einem reduzierten Risiko, um Ihnen als Anleger mehr Ruhe und Gelassenheit zu bieten.

Unser Ausblick

In den letzten Quartalen hat Berkshire Hathaway, das von der legendären Investoren-Ikone Warren Buffett geführte Konglomerat, bedeutende Anpassungen in seiner Anlagestrategie vorgenommen. Eine der auffälligsten Maßnahmen war die Reduzierung des Anteils an Apple um fast 40 Prozent. Trotz der beachtlichen Renditen, die Berkshire aus dieser Beteiligung erzielt hat, scheint das Unternehmen nun auf eine konservativere und diversifiziertere Strategie zu setzen. Der Verkauf eines erheblichen Teils der Apple-Aktien hat das Barvermögen von Berkshire Hathaway auf über 270 Milliarden Dollar erhöht, was einen neuen Rekord darstellt. Dieses gestiegene Barvermögen könnte auf eine vorsichtigere Haltung in Bezug auf die aktuellen Marktbewertungen und möglicherweise auf Vorbereitungen für zukünftige Investitionschancen hinweisen.

Während Berkshire Hathaway sein Portfolio neu ausrichtet, gibt es in anderen Branchen bemerkenswerte Entwicklungen, die wir für Sie als Investoren aufmerksam verfolgen. So haben Gesundheits- und Pharmaunternehmen kürzlich einen Aufschwung erlebt, nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Erklärung zu Mpox (ehemals Affenpocken) abgegeben hat. Diese Erklärung könnte den Fokus auf die Entwicklung und den Vertrieb von Impfstoffen und Behandlungen verstärken, was wiederum die Aktienkurse der betroffenen Unternehmen steigen ließ. Das wachsende Interesse und die Investitionen in Gesundheitslösungen unterstreichen die Relevanz des Sektors, insbesondere in einer Zeit, in der globale Gesundheitsrisiken weiterhin eine bedeutende Bedrohung darstellen.

Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel für die dynamischen Veränderungen in verschiedenen Sektoren ist der Einfluss bahnbrechender pharmazeutischer Entwicklungen auf Unternehmen außerhalb des traditionellen Gesundheitsbereichs. Das Geschäftsmodell von Weightwatchers, einem Unternehmen, das sich auf Gewichtsmanagement spezialisiert hat, steht vor neuen Herausforderungen. Die Konkurrenz durch Medikamente zur Gewichtsabnahme wie Wegovy von Novo Nordisk und Mounjaro von Eli Lilly bedroht die Marktstellung von Weightwatchers erheblich. Diese Medikamente, die bei Patienten signifikante Erfolge erzielen, bieten eine attraktive Alternative zu traditionellen Programmen und Diäten, was den Druck auf Weightwatchers erhöht, ihre Strategien anzupassen und neue Wege zu finden, um relevant zu bleiben.

Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie dynamisch und miteinander verknüpft die Märkte sind. Entscheidungen eines großen Investors wie Berkshire Hathaway, globale Gesundheitsinitiativen und bahnbrechende medizinische Fortschritte können erhebliche Auswirkungen auf verschiedene Industrien und Unternehmen haben. Investoren müssen sich dieser Veränderungen bewusst sein und ihre Strategien kontinuierlich anpassen, um in einem sich ständig wandelnden Marktumfeld erfolgreich zu bleiben. Genau hier haben wir uns für Sie positioniert, um aus unseren Erkenntnissen jederzeit die richtigen Investmententscheidungen für Ihren Erfolg ableiten zu können.

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