Neue Rekorde an den Börsen

Hat sich die alte Anlegerweisheit bewahrheitet, dass man sein Aktiendepot im Mai bereinigen und im September wieder investieren sollte? Betrachtet man die Zahlen, scheint dies im vergangenen Monat tatsächlich der Fall gewesen zu sein. Der deutsche Leitindex DAX und die Börsen in New York haben zu Beginn des Herbstes Rekorde gebrochen. Der Dow Jones erreichte Ende September in der Spitze 42.628,32 Punkte. Der DAX lag zur gleichen Zeit bei 19.491,93 Punkten.

Diese Ergebnisse mögen überraschen, da die Konjunktur weiterhin schwächelt. Führende Wirtschaftsinstitute haben ihre Prognosen nach unten korrigiert und erwarten nun einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts um 0,1 Prozent. Im Frühjahr hatten die Institute noch ein geringfügiges Wachstum von 0,1 Prozent prognostiziert. Für 2025 wird nun ein Wachstum von 0,8 Prozent erwartet, während im Frühjahr noch von 1,4 Prozent ausgegangen wurde. Für 2026 rechnen die Institute mit einem Wachstum von 1,3 Prozent. Dass der Aktienmarkt dennoch stark bleibt, lässt sich vor allem auf zwei Faktoren zurückführen: Erstens erzielen die global agierenden DAX-Unternehmen den Großteil ihres Umsatzes im Ausland, besonders in China, wo Konjunkturmaßnahmen erwartet werden, die das Wachstum ankurbeln könnten. Zweitens haben die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank (Fed) die Aktienmärkte weiter beflügelt. Zuletzt senkte die EZB den Leitzins um 25 Basispunkte, die Fed sogar um 50 Basispunkte. Zudem erwartet die Fed noch zwei weitere Zinssenkungen in diesem Jahr.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, warum sich der DAX zunehmend von der Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft abkoppelt. Dies hat vor allem drei Gründe: Erstens erzielen viele große deutsche Konzerne den Großteil ihrer Umsätze im Ausland, wodurch inländische Wirtschaftsdaten weniger Einfluss auf ihre Performance haben. Zweitens unterstützt die expansive Geldpolitik und die anhaltenden Zinssenkungen den Aktienmarkt, auch wenn die heimische Wirtschaft schwächelt. Drittens reagieren die Börsen oft unabhängig von der Realwirtschaft, da Investoren auf kurzfristige Gewinne und Marktschwankungen spekulieren oder durch frühzeitige Investments einen zukünftigen Aufschwung antizipieren.

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Trotz des positiven Marktumfelds warnen Experten vor möglichen Korrekturen. Analysten der hessischen Landesbank Helaba betonten Ende September, dass weitere Zinssenkungen von enttäuschenden Wirtschaftsdaten oder stark sinkender Inflation abhängen könnten. Zudem mehren sich Stimmen, die den Aktienmarkt als überkauft ansehen und eine bevorstehende Korrektur erwarten. Jürgen Molnar von RoboMarkets hingegen sieht hierin einen Nährboden für eine Fortsetzung der Rally, da der DAX weiter auf neue Höhen steigt und charttechnisch auf unbekanntem Terrain ohne Widerstände agiert. Dies werden wir genau beobachten!

Eine weitere erfreuliche Nachricht: Die Inflation in der Eurozone ist wieder unter zwei Prozent gefallen. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 1,8 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte. Im August lag die Inflation noch bei 2,2 Prozent, im Juli bei 2,6 Prozent. Für Deutschland gab Eurostat eine Inflationsrate von 1,8 Prozent an, während das Statistische Bundesamt aufgrund einer abweichenden Berechnungsmethode die Inflation für September auf 1,6 Prozent schätzte. Diese Entwicklungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik noch im Oktober weiter lockern und den Leitzins, der derzeit bei 3,5 Prozent liegt, erneut senken könnte.

Wir möchten Sie daher weiterhin zu Ruhe und Gelassenheit ermutigen. Angesichts der aktuellen Entwicklungen ist in den kommenden Wochen und Monaten mit einer erhöhten Schwankungsbreite zu rechnen – sowohl weitere Gewinne als auch spürbare Kurskorrekturen sind möglich. Wir werden die Situation genau beobachten und bei Bedarf rasch und entschlossen im Fondsmanagement handeln. Wie Sie es von uns gewohnt sind, arbeiten wir daran, Ihr Vermögen sicher durch diese Phase zu steuern und Ihnen eine positive Zukunftsperspektive zu bieten.

ARGENTUM Fonds

Unsere Dachfonds ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio (WKN: A1C699 / ISIN: DE000A1C6992), ARGENTUM Performance Navigator (WKN: A0MY0T / ISIN: DE000A0MY0T1) und ARGENTUM Dynamic Future (WKN: A2P1XJ / ISIN: DE000A2P1XJ6) haben im vergangenen Monat ein gemischtes Bild gezeigt. Während das ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio einen minimalen Verlust verzeichnete, konnten der ARGENTUM Performance Navigator und der ARGENTUM Dynamic Future um 2,94 beziehungsweise 1,62 Prozent zulegen. Der Blick auf die vergangenen zwölf Monate ist erfreulich: Das defensive ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio erzielte einen Zuwachs von 10,83 Prozent, der ausgewogene ARGENTUM Performance Navigator 11,50 Prozent und der dynamische ARGENTUM Dynamic Future 12,61 Prozent. Damit zeigen wir, dass wir mit einer mittel- bis langfristigen Perspektive in unseren Fonds erfolgreich agieren.

Dies ist für uns eine entscheidende Aussage: Langfristige Investitionen in Fonds bieten Anlegern deutliche Vorteile gegenüber kurzfristigem Handeln. Märkte schwanken kurzfristig oft stark, tendieren jedoch langfristig in der Regel nach oben. Eine breite Diversifikation und ein langfristiger Anlagehorizont ermöglichen es Investoren, von Markterholungen nach vorübergehenden Einbrüchen zu profitieren. Wer sich hingegen auf kurzfristige Trends fokussiert, läuft Gefahr, in volatilen Phasen emotional zu handeln und möglicherweise zu verkaufen, wenn die Kurse niedrig sind – was oft zu Verlusten führt.

Historische Daten belegen, dass Aktienmärkte, trotz temporärer Rückschläge oder Krisen, langfristig zulegen. Dies ist auf das allgemeine Wirtschaftswachstum zurückzuführen, das sich positiv auf die Unternehmensgewinne auswirkt. Ein Beispiel hierfür ist die globale Finanzkrise 2008. Anleger, die ihre Investitionen beibehielten, konnten von der nachfolgenden Markterholung stark profitieren. Kurzfristig orientierte Marktteilnehmer hingegen, die in Panik verkauften, realisierten häufig Verluste, die später nur schwer wieder auszugleichen waren. Ein weiterer wichtiger Vorteil für langfristige Anleger ist der Zinseszinseffekt. Fonds, die Dividenden oder Zinsen ausschütten, ermöglichen es, diese Erträge wieder anzulegen. Über längere Zeiträume kann dieser Effekt das Portfolio erheblich wachsen lassen. Kurzfristige Investitionen hingegen nutzen diesen Vorteil oft nicht, da sie von schnellen Ein- und Ausstiegen geprägt sind.

Ein wesentlicher Vorteil langfristiger Fondsinvestitionen besteht zudem im emotionsfreien Investieren. Kurzfristige Marktschwankungen können unerfahrene Anleger zu emotionalen Entscheidungen verleiten, wie zum Beispiel Panikverkäufen während eines Abschwungs oder übereilten Käufen während einer Hausse. Diese emotionalen Reaktionen führen oft zu Fehlern, die langfristig Verluste verursachen. Besonders gefährlich sind Emotionen bei starken Marktschwankungen, da sie zu irrationalem Verhalten führen können.

Professionelles Fondsmanagement sorgt hingegen für Disziplin und Rationalität, was langfristig zu stabileren und zuverlässigeren Ergebnissen führt. Professionelle Fondsmanager handeln auf der Grundlage fundierter Analysen und halten sich an klar definierte Strategien, um emotionale Reaktionen zu vermeiden. Sie verfügen über das Fachwissen und die Erfahrung, um Marktschwankungen rational zu bewerten und langfristige Trends zu identifizieren. Indem sie Emotionen ausblenden, können sie Krisen gezielt nutzen oder Risiken effektiv managen. Dies schützt Anleger vor impulsiven Entscheidungen und ermöglicht eine konsequente Umsetzung der langfristigen Anlagestrategie. Ein professionell verwalteter Fonds bietet somit den Vorteil, dass Anleger in turbulenten Marktphasen beruhigt bleiben können, da Experten die Entscheidungsfindung übernehmen. Dies minimiert das Risiko von Verlusten durch übereilte Handlungen und maximiert die Chancen auf langfristige Wertsteigerungen.

Unser Ausblick

Nahezu täglich treten Ereignisse auf, die die Entwicklung der Kapitalmärkte und damit auch unsere Fonds beeinflussen können. In letzter Zeit haben uns einige Themen besonders beschäftigt. So hat der chinesische Technologiesektor, insbesondere die Chiphersteller, kürzlich einen deutlichen Aufschwung erlebt. Dieser wurde durch Pekings Unterstützung von Nvidia-Chips gefördert, die für künstliche Intelligenz und fortschrittliche Technologien von zentraler Bedeutung sind. Diese Entwicklung weist auf einen potenziellen neuen Bullenmarkt hin, ist jedoch nicht unumstritten. China versucht, seine Abhängigkeit von US-amerikanischen Chips zu verringern und die heimische Halbleiterindustrie zu stärken. Gleichzeitig hat die Regierung chinesische Unternehmen dazu aufgerufen, verstärkt lokal produzierte Chips zu verwenden, um die inländische Produktion anzukurbeln und die Auswirkungen der US-Exportbeschränkungen zu minimieren.

Auch ein anderes Technologieunternehmen steht im Fokus: Alphabet (Google) befindet sich derzeit im Zentrum einer umfangreichen Kartellrechtsklage, die vom US-Justizministerium angestrengt wurde. Der Prozess, der am 9. September begann, zielt darauf ab, Googles dominante Position im Bereich der Werbetechnologie zu überprüfen. Sollte das Gericht zugunsten der Kläger entscheiden, könnte dies dazu führen, dass Google gezwungen wird, sein Werbetechnologiegeschäft aufzuspalten. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf das Geschäftsmodell des Unternehmens haben und den Wettbewerb im digitalen Werbemarkt nachhaltig verändern.

Im September erreichten die Ölpreise ein Mehrjahrestief, was den Rohstoffmarkt unter Druck setzte. Ein Überangebot sowie schwächere Nachfrageprognosen, insbesondere aus China und den USA, trugen zu diesem Rückgang bei. Der Goldpreis hingegen zeigte starke Schwankungen, da Unsicherheiten im globalen Wirtschaftsumfeld und die Aussicht auf zukünftige Zinssenkungen die Märkte in Bewegung hielten. Diese Volatilität spiegelt die Ungewissheit darüber wider, wie sich globale Konjunkturmaßnahmen auf Rohstoffe und Edelmetalle auswirken könnten. Von den Ölpreisen ist es nicht weit zur Automobilindustrie: Volkswagen steht vor einer erneuten Anpassung seiner Verkaufsprognosen aufgrund anhaltender Absatzschwächen auf wichtigen Märkten. Diese Krise könnte zu weiteren Entlassungen führen, da das Unternehmen mit rückläufigen Verkaufszahlen und einem schwierigen Marktumfeld zu kämpfen hat. VWs globale Marktstellung gerät zunehmend unter Druck, da Konkurrenten wie Tesla und chinesische Elektroautohersteller Marktanteile gewinnen.

Und zuletzt eine Nachricht vom größten Investor der Welt: Warren Buffetts Berkshire Hathaway meldete für das zweite Quartal 2024 eine Rekord-Liquidität. Diese enorme Kapitalreserve gibt dem Unternehmen die Flexibilität, in Zeiten von Marktunsicherheiten gezielt zu investieren oder sich bietende Chancen zu nutzen. Die gestiegene Liquidität deutet darauf hin, dass Buffett und sein Team auf größere Marktkorrekturen oder attraktive Übernahmemöglichkeiten warten könnten.

Investoren müssen sich dieser Veränderungen bewusst sein und ihre Strategien kontinuierlich anpassen, um in einem sich ständig wandelnden Marktumfeld erfolgreich zu bleiben. Genau hier setzen wir an: Bei ARGENTUM haben wir uns so positioniert, dass wir jederzeit die richtigen Investmententscheidungen aus unseren Erkenntnissen ableiten können, um Ihren Erfolg zu sichern. In jedem Umfeld finden wir gemeinsam mit Ihnen den passenden Weg, Ihr Vermögen nach Ihren Vorstellungen anzulegen. Damit bleiben wir bei ARGENTUM jederzeit Ihr verlässlicher Partner für die Verwaltung Ihres Fondsvermögens!

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