Wann wird Deutschland die Kurve bekommen?

Deutschland befindet sich wirtschaftlich weiterhin in einer Stagnation. Nachdem die Wirtschaft Ende 2023 bereits in die Rezession geraten war und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent gesunken war, setzte sich dieser Trend auch im neuen Jahr fort. Die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben in ihrem Frühjahrsgutachten die Prognose für das laufende Jahr deutlich nach unten revidiert. Sie erwarten nun nur noch ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent. Damit hat die Bundesregierung ihre Prognose deutlich verfehlt. Noch im Oktober ging Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck davon aus, dass das BIP in diesem Jahr um 1,3 Prozent steigen würde. Für das kommende Jahr zeigen die Forscher jedoch immerhin einen Aufschwung von 1,4 Prozent.

Auf der anderen Seite ist die Inflation in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren gefallen. Vor allem dank sinkender Energiepreise lag die Teuerungsrate im März bei 2,2 Prozent. Im Februar betrug die Teuerungsrate noch 2,5 Prozent und im Januar 2,9 Prozent. Auch die Inflationserwartungen der deutschen Unternehmen gehen weiter zurück. Laut der jüngsten Umfrage des Münchener ifo-Instituts sank die Preiserwartung der Unternehmen auf den niedrigsten Stand seit März 2021. “Die Inflation nimmt weiter ab und wird voraussichtlich im Sommer unter die Zwei-Prozent-Marke fallen”, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Beobachter erwarten daher eine erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank EZB im Juni, da die Währungshüter eine Teuerungsrate von zwei Prozent in der Eurozone anstreben.

Die sinkenden Energiepreise dämpfen die Inflation. Sie lagen im Schnitt um 2,7 Prozent unter dem Vorjahreswert, nach einem Rückgang von 2,4 Prozent im Februar. Allerdings wird seit dem 1. April wieder die volle Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf Gas und Fernwärme fällig, da die von der Bundesregierung im Zuge des Ukraine-Kriegs beschlossene Senkung auf sieben Prozent ausgelaufen ist. Experten rechnen mit höheren Kosten für Verbraucher: Nach Angaben eines Energieexperten beim Vergleichsportal Verivox erhöht sich der Gaspreis dadurch “schlagartig” um elf Prozent.

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Die Kapitalmärkte lassen sich jedoch nicht von diesen Entwicklungen beeinflussen, im Gegenteil: Sie streben weiterhin neuen Höchstständen entgegen. Der deutsche Leitindex Dax stieg im März um fast vier Prozent und erreichte am 2. April sein historisches Hoch von 18.567,16 Punkten, nachdem schon vor Ostern immer wieder neue Rekordwerte erreicht wurden. Auf Jahressicht beträgt das Plus damit mehr als 10,52 Prozent. Auch die anderen Indizes liegen deutlich im Plus, auch wenn es immer wieder zu negativen Ausschlägen kommen kann, in deren Zuge Indizes an einem Tag um mehr als ein Prozent fallen können.

Wir möchten Sie daher weiterhin zu Ruhe und Gelassenheit aufrufen. Bei den derzeitigen Erkenntnissen kann der Markt in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin eine höhere Schwankungsbreite aufweisen. Wir werden die Entwicklungen genau beobachten und schnell und konsequent in das Fondsmanagement eingreifen, wenn dies erforderlich erscheint. Wir arbeiten weiterhin daran, Ihr Vermögen sicher durch diese Phase zu führen und Ihnen eine positive Zukunft zu ermöglichen.

ARGENTUM Fonds

Unsere Dachfonds ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio (WKN: A1C699 / ISIN: DE000A1C6992), ARGENTUM Performance Navigator (WKN: A0MY0T / ISIN: DE000A0MY0T1) und ARGENTUM Dynamic Future (WKN: A2P1XJ / ISIN: DE000A2P1XJ6) haben sich im vergangenen Monat erneut positiv entwickelt. Im defensiven ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio konnten wir einen Zuwachs von 1,38 Prozent verzeichnen, im ausgewogenen ARGENTUM Performance Navigator 2,08 Prozent und im ARGENTUM Dynamic Future ebenfalls 3,18 Prozent.

Diese fortgesetzte Serie positiver Ergebnisse der vergangenen Monate hat zu einer attraktiven Performance über die letzten zwölf Monate geführt. Der Wert des ARGENTUM Stabilitäts-Portfolios ist seit April 2023 um 10,31 Prozent gestiegen, der ARGENTUM Performance Navigator hat um 14,18 Prozent zugelegt und der ARGENTUM Dynamic Future um 18,40 Prozent. Damit haben wir unsere starke zukunftsorientierte Strategie gegenüber dem Dax übertroffen und nähern uns im ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio unserem Allzeithoch wieder an – bei einer Volatilität von unter sechs Prozent auf Jahressicht.

Unsere Strategien konzentrieren sich weiterhin ausschließlich auf aktives Management. So konnten wir beispielsweise in unserem ausgewogenen ARGENTUM Performance Navigator über einen Zeitraum von fünf Jahren ein Plus von 33 Prozent erzielen, während wir gleichzeitig eine Volatilität von 15 Prozent beibehalten haben. Durch unser aktives Management ist das Risiko für unruhige Nächte erheblich reduziert. Als aktive Fondsmanager können wir schnell auf Marktveränderungen reagieren und bei erwarteten Marktveränderungen unsere Positionen entsprechend anpassen. Dies trägt wesentlich zum Risikomanagement bei, da wir durch gezielte Auswahl und Diversifizierung von Anlagen Risiken besser steuern und die Volatilität des Portfolios potenziell reduzieren können. Diese Herangehensweise unterscheidet sich deutlich von passiven Produkten wie ETFs.

Gerade bei Dachfonds zahlt sich aktives Management aus. Wir investieren in eine Vielzahl von Fonds, die verschiedene Anlageklassen und Märkte abdecken. Diese breite Diversifikation kann das Risiko von Verlusten durch Marktschwankungen mindern. Als Anleger profitieren Sie von der Expertise professioneller Fondsmanager, die die zugrunde liegenden Fonds auswählen und überwachen. Darüber hinaus investieren unsere Dachfonds auch in spezialisierte Fonds, die für Einzelanleger oft schwer zugänglich sind. Daher ist es sinnvoll, entspannt mit Schwankungen umzugehen.

Die Märkte haben tendenziell ein langfristiges Wachstumspotenzial, und kurzfristige Schwankungen sollten im Kontext dieses Potenzials betrachtet werden. Dies ist ein Schlüssel zur Maximierung langfristiger Ertragsmöglichkeiten.

Unser Ausblick

Auch wenn die Zahlen an den Kapitalmärkten sehr gut aussehen und somit Geld mit Aktien, Anleihen und Co. zu verdienen ist, sollte man stets auch die peripheren Themen im Blick behalten, um die eigene Meinung zu festigen und Anhaltspunkte für kommende Entwicklungen zu erkennen.

Ein Beispiel hierfür ist die Situation des japanischen Yen im Vergleich zum US-Dollar, der kürzlich den schwächsten Wert seit 34 Jahren erreicht hat, obwohl die Bank of Japan kürzlich erstmals seit 17 Jahren die Leitzinsen erhöht hat. Beobachter spekulieren daher, ob die Notenbank in Tokyo eingreifen wird, um den Yen zu stützen, möglicherweise durch eine weitere Zinserhöhung im Juli oder Oktober dieses Jahres. Ebenso sind die Probleme beim Flugzeughersteller Boeing von Bedeutung. Es treten immer wieder ernsthafte technische Probleme auf, die die Sicherheit im Luftverkehr gefährden. Nach einer Reihe von Pannen hat Boeing-Chef David Calhoun nun seinen Rücktritt angekündigt. Diese Nachricht wurde am Finanzmarkt positiv aufgenommen: An der New Yorker Börse stieg der Aktienkurs kurz darauf um rund zwei Prozent, nachdem der Wert seit Jahresbeginn fast 25 Prozent verloren hatte.

In China scheint sich die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) gilt als wichtiger Indikator für die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft. Nach sechs Monaten rückläufiger Zahlen wurde kürzlich ein Anstieg verzeichnet, was darauf hinweist, dass sich die Produktionsaktivität in China erholt. Laut einer offiziellen Erhebung unter chinesischen Produktionsunternehmen verzeichnete der März den ersten Anstieg der Produktionsaktivitäten innerhalb eines halben Jahres. Der PMI erreichte 50,8 Punkte, ein Anstieg von 1,7 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat, wie das Nationale Statistikbüro in Peking berichtete. Dies deutet auf eine verbesserte Stimmung in den Führungsetagen der befragten Unternehmen hin, da der PMI erstmals seit sechs Monaten die kritische Marke von 50 Punkten überschritten hat – ein Wert, der auf eine Expansion der Geschäftsaktivitäten hinweist. Analysten und politische Entscheidungsträger betrachten den PMI als wertvollen Frühindikator. Der Anstieg wird mit der Rückkehr zur Arbeit nach dem Frühlingsfest erklärt, einer mehrtägigen nationalen Feiertagsperiode im Februar, in der viele Fabriken den Betrieb einstellen. Im Vergleich zum Vorjahr liegt der PMI für das verarbeitende Gewerbe jedoch immer noch weit unter den 51,9 Punkten im März 2023.

Die Krypto-Branche steht unter Schock. Der Gründer der zusammengebrochenen Kryptobörse FTX, Sam Bankman-Fried, wurde zu 25 Jahren Haft verurteilt und muss Gewinne in Höhe von elf Milliarden Dollar an die Staatsanwaltschaft zurückzahlen. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von 40 bis 50 Jahren gefordert. FTX, einer der größten Handelsplätze für Krypto-Assets wie Bitcoin, brach Ende 2022 spektakulär zusammen. Sam Bankman-Fried wurde beschuldigt, Kundengelder in Milliardenhöhe veruntreut zu haben. Beobachter betrachten das wahrscheinlich nun abgeschlossene Verfahren als positiv für die Krypto-Branche, gerade in einer Zeit, in der Bitcoin-ETF eine neue Welle der Begeisterung in der gesamten Branche entfachen und Milliarden an Anlegergeldern einsammeln. Bitcoin erreichte Mitte März ein neues Allzeithoch von 73.750 US-Dollar.

Zum Schluss eine gute Nachricht: Die Deutsche Bahn und die GDL haben ihren Tarifkonflikt beigelegt, wodurch Lokführer mehr Geld bekommen und weniger arbeiten müssen. Damit herrscht vorerst Ruhe für Bahnkunden, zumindest was tarifbedingte Streiks betrifft: Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Dezember 2025, die Vereinbarungen zur Arbeitszeit sogar bis zum 31. Dezember 2028.

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