november-2022

Wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende

Dies ist der letzte Monatsbericht des Jahres 2022. Natürlich hätten wir uns gewünscht, euphorisch über ein fantastisches Jahr berichten und genauso euphorisch ins neue Jahr blicken zu können. Damit können wir leider nicht dienen, denn der Schwung, den wir noch Anfang 2022 in Wirtschaft und Gesellschaft verspürt haben, ist am 24. Februar eingeknickt wie ein dürrer Baum im Sturm.

Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat vielleicht eine Zeitenwende eingesetzt (Stichwort: aufgebrauchte Friedensdividende!), aber es ist zu einem exogenen Schock gekommen, der ähnlich heftig eingeschlagen hat wie zwei Jahre zuvor der Ausbruch von Covid-19. Gesellschaftliche Spaltung, politisches Krisenmanagement, Rückschläge für die Wirtschaft und rasant steigende Inflation. Zumindest die Gefahr eines Winters mit unsicherer Energieversorgung scheint gebannt, immerhin! Die Speicher sind prall gefüllt, und aus den Medien ist diese Drohkulisse genauso verschwunden wie die Angst vor der größten anzunehmenden Katastrophe in Form eines Atomwaffeneinsatzes in der Ukraine.

Aber auch, wenn das Jahr 2022 nicht in bester Erinnerung bleiben wird, haben sich Wirtschaft und Gesellschaft doch resistenter gezeigt als prognostiziert. Der große Börsenkrach ist ausgeblieben. Viele Werte haben zwar nach unten korrigiert, aber beileibe nicht so drastisch wie beim Ausbruch von Covid-19. In den vergangenen drei Monaten haben so gut wie alle Indizes zum Teil deutlich zugelegt, von rund sechs Prozent im FTSE (Großbritannien) über neun Prozent im Dow Jones bis zu 15 Prozent im DAX und im österreichischen ATX.

Damit geht eben einher, dass die globalen ökonomischen Strukturen gerade nicht zusammengebrochen sind, die Preise mittlerweile weniger heftig als in den vergangenen Monaten steigen und sich auch die konjunkturelle Stimmung wieder aufhellt. Die US-Wirtschaft beispielsweise ist im Sommer stärker als erwartet gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im dritten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 2,9 Prozent zu. In einer ersten Schätzung war noch ein Wachstum von 2,6 Prozent ermittelt worden.

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Auch die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im November leicht verbessert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg um 0,7 Punkte auf 47,1 Zähler. Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist zudem auf ein historisch niedriges Niveau gesunken. Im Oktober ging die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent zurück. Niedriger war die Quote seit Einführung des Euro noch nie.

Das soll nicht davon ablenken, dass wir in Deutschland auf eine Rezession zusteuern. Diese wird aber mild ausfallen, Schätzungen reichen von 0,2 bis 0,5 Prozent verminderter Wirtschaftsleistung. In diesem Jahr dürfte es noch zu einem Wachstum von 1,7 Prozent reichen. 2024 sollen die 1,5 Prozent wieder annähernd erreicht werden, erklärte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die Rezession resultiert vor allem aus den hohen Energiepreisen und der Inflation.

Die OECD macht aber auch Hoffnung, berichtet das Handelsblatt. Stabilisierend wirkten der hohe Investitionsbedarf im Zusammenhang mit der Verlagerung von Lieferketten und dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch dürften sich die Exporte angesichts eines beträchtlichen Auftragsbestandes und nachlassender Engpässe in den Lieferketten erholen.

Wir geben also unseren Optimismus und unsere Hoffnung nicht auf und wünschen uns, dass Sie ähnlich positiv gestimmt bleiben. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs haben Europa und die Welt eine Menge gesehen und verkraftet.  Doch immer ging es danach für lange Zeit deutlich nach oben. Das erwarten wir auch nach der Dauerkrise, die uns seit März 2020 begleitet. Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende. Mit dieser positiven Haltung möchten wir Ihnen Mut machen und Sie bestärken, mit uns Ihren eingeschlagenen Weg im Vermögensmanagement mit Ruhe und Gelassenheit weiterzugehen. Wir stehen Ihnen zur Seite und navigieren Sie gerne durch die stürmische See.

Für uns ist es nun vor allem auch an der Zeit, Ihnen „Danke“ zu sagen, dass wir mit Ihnen vertrauensvoll und partnerschaftlich zusammenarbeiten durften!

ARGENTUM Fonds

Unsere Fonds ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio (WKN: A1C699 / ISIN: DE000A1C6992), ARGENTUM Performance Navigator (WKN: A0MY0T / ISIN: DE000A0MY0T1) und ARGENTUM Dynamic Future (WKN: A2P1XJ / ISIN: DE000A2P1XJ6) haben sich unterschiedlich entwickelt. Während unser defensives ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio im November um 4,07 Prozent zulegen konnte, haben der ARGENTUM Performance Navigator und der ARGENTUM Dynamic Future mit jeweils ein Prozent leicht nach unten korrigiert.

Diese Bewertungsrückgänge interessanter Fonds haben wir genutzt, um gezielt weitere attraktive Fondsanteile zu erwerben und uns für den kommenden Rebound zu positionieren. Wir fühlen uns durch behutsame Zukäufe von interessanten sowie günstig bewerteten Fondsanteilen gut vorbereitet, um für Sie vom künftigen Aufschwung überdurchschnittlich zu profitieren.

Grundsätzlich sind wir unseren Strategien, wie wir sie in den vergangenen Monaten ausführlich beschrieben haben, treu geblieben. Wir haben keine großen Veränderungsbedarfe gespürt, möchten aber erwähnen, dass wir uns bereits Mitte November deutlich stärker als bisher auf Wachstums- und Technologietitel konzentriert haben. Wir halten die Bewertungen für interessant und sehen in diesem Segment besondere Perspektiven, weil wir innovative Technologie im Rahmen des Umbaus der Wirtschaft dringend benötigen. Hier bedarf es zwar etwas Geduld, dennoch halten wir diesen Schritt für richtig, um uns frühzeitig mit einer langfristigen Orientierung aufzustellen.

Auch viele weitere Themen haben uns im Portfoliomanagement bewegt. Diese werden wir weiter beobachten und unsere Schlüsse für die Fondsstrategien daraus ziehen. Neben dem überraschenden Wachstum der deutschen Wirtschaft (das Bruttoinlandsprodukt legte im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent zu und damit stärker als zunächst angenommen), das unseren Glauben an die Stabilität des Wirtschaftsstandorts Deutschland festigt, denken wir über die möglichen Folgen der chinesischen Zero-Covid-Strategie nach. Ein weiterer Stillstand Chinas kann die globale Konjunktur beeinflussen und viele Unternehmen überdurchschnittlich stark betreffen. Dies beobachten wir weiter und passen gegebenenfalls unsere Investitionsstrategie in Asien dahingehend an.

Auf der anderen Seite zeigt der Einstieg der chinesischen Staatsreederei Cosco bei einem Hamburger Hafenterminal die globale Vernetzung Chinas, das massiv in Infrastruktur im Ausland investiert. Das Land besitzt bereits in 14 europäischen Häfen eigene Terminals oder hält Anteile an Hafenbetreibern. Daraus können sich neue Anlagechancen ergeben. Ebenso bleiben wir weiterhin in fossilen Energien engagiert. Öl- und Gasenergie verdienen derzeit sehr viel Geld, und auch in näherer Zukunft brauchen wir diese Ressourcen für den Übergang ins Grüne Zeitalter.

Aus der Tech-Welt – und wir sind Anhänger interessanter Technologieunternehmen – haben uns zuletzt beunruhigende Nachrichten in Bezug auf den Zusammenbruch der Handelsplattform für Kryptowährungen FTX erreicht. Die Anleger sollten daher genau hinschauen, wie sie ihr Geld am Kryptomarkt anlegen. Auch, wenn die Chancen überdurchschnittlich sind, können die Absturzrisiken katastrophal sein. Ebenso bei Kryptowährungen und der damit verbundenen Blockchain-Technologie geht es um eine hohe Substanz der Zielunternehmen beziehungsweise Zielfonds und um Vertrauen ins Geschäftsmodell.

Anderseits haben die Kündigungswellen bei Big Techs wie Twitter und Meta (ehemals Facebook) hohe Wellen geschlagen. Die Big Techs sind nicht unbesiegbar, aber wir halten eine Konsolidierung der Unternehmen für eine Chance auf neues, strukturiertes Wachstum. Wenn ein Übermaß an heißer Luft entweicht, macht das Platz für neue Ideen und Geschäftsmodelle, die vielleicht einen neuen Innovationszyklus einleiten können.

Unser Ausblick

Wir haben es oben bereits formuliert: Wir sind grundsätzlich optimistisch für die Zukunft. Freilich, auch wir haben keine Glaskugel und können kein Datum nennen, ab dem Inflation und Volatilität deutlich zurückgehen, der Krieg in der Ukraine endet, die Wirtschaft ihre Delle überwindet, sprich: ab dem alles wieder besser wird. Wir wissen aber, dass dieser Tag kommen wird. Es braucht oftmals nur einen positiven Impuls, um die Menschen wieder an die Märkte zu bringen. Auf diesen Tag wollen wir durch konsequente Investments in interessante Fonds vorbereitet sein, solange wir noch günstige Kurse haben. Wenn das ganze Geld wieder in die Märkte strömt, ist es vorbei mit preiswerten Einstiegskursen.

Dafür sprechen auch die Prognosen internationaler Häuser. J.P. Morgan beispielsweise prognostiziert langfristig steigende Renditen bei Anleihen und Aktien. Die Ertragsaussichten auf Sicht von zehn bis 15 Jahren sind so gut wie seit dem Jahr 2010 nicht mehr, heißt es. Konkret erwartet J.P. Morgan für Aktien der Euro-Zone Erträge von mehr als neun Prozent für Nebenwerte und mehr als acht Prozent für Standardwerte. Die Landesbank Hessen-Thüringen wiederum erwartet den DAX 2023 bei 16.000 Punkten. Das sind keine allzu schlechten Aussichten für ruhige und geduldige Anleger.

Daher bleiben wir der Meinung, dass eine entspannte Sicht auf die Welt in schweren Zeiten das A und O ist. Bei Ihren Investmententscheidungen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Seite. Wir verbinden für Sie eine grundsätzliche Vorsicht mit einem mutigen, offenen Blick in Gegenwart und Zukunft, um auf jede Anforderung des Marktes die passende Antwort zu finden. Der Kern unserer Anlagephilosophie ist und bleibt eine wert- und zukunftsorientierte Fondsselektion, die auf einem angemessen Rendite-Risikoverhältnis basiert und deren langfristiger Erfolg nicht von kurzfristigen Bewegungen dauerhaft gestört werden kann.

Dabei hilft die konsequente Orientierung auf Zukunftsthemen. Solche Entwicklungen gilt es zu beobachten und für Anlageentscheidungen zu nutzen. Wir bleiben für Sie jederzeit am Ball und nutzen für Sie alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um Ihr Vermögen zu schützen und zu entwickeln. Unsere Stärke ist die individuelle Beratung. Wir finden mit Ihnen gemeinsam den richtigen Weg für Ihr ideales Vermögensmanagement! Unser Versprechen an Sie ist: Wir bei ARGENTUM bleiben Ihr verlässlicher Partner in der Vermögensverwaltung und im zukunftsorientierten Fondsmanagement – gerade dann, wenn es stürmisch wird.

Somit wünschen wir Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Mitarbeitenden ein frohes Weihnachtsfest sowie Gesundheit, verbunden mit viel Erfolg und Freude im neuen Jahr 2023! Genießen Sie die schönen Momente des Lebens!

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