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Der Frühling bleibt schwankungsreich

Der abgelaufene Monat April hat zwar kein warmes Frühlingswetter gebracht, aber dafür attraktive Steigerungen in den großen, globalen Indizes. Der DAX ist 4,4 Prozent gestiegen, der Nasdaq vier Prozent, der S&P 500 sogar 4,9 Prozent. Der Dow Jones sieht dabei im Vergleich mit 1,6 Prozent Wachstum geradezu bescheiden aus. Ist das jetzt die Wende an den Kapitalmärkten, können wir uns auf einen kontinuierlichen Bullenmarkt freuen, der die sehr schwankungsreichen Erfahrungen der vergangenen 15 Monate vergessen lässt?

Das wäre schön, aber so weit ist es leider noch nicht. Denn die Volatilitäten in den Märkten haben uns auch im erfolgreichen April eng begleitet. Zwischenzeitlich haben die führenden Indizes teilweise innerhalb von 48 Stunden bis zu 2,5 Prozent verloren, und das ohne einen wirklich nachvollziehbaren Grund. Diese blitzartigen Korrekturen werden unserer Ansicht nach eher zur Regel, als dass sie die Ausnahme bleiben. Wir müssen künftig also mit deutlich mehr Schwankungen auskommen als in der Vergangenheit.

Das liegt auch an der zum Teil diffusen Nachrichtenlage, beispielsweise hinsichtlich der Konjunkturlage. In der Januar-Konjunkturprojektion rechnete die Bundesregierung mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um preisbereinigt 0,2 Prozent im Jahr 2023 und 1,8 Prozent im nächsten Jahr. Jetzt sehen die Botschaften teilweise anders aus und haben für neue Unruhe gesorgt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stagnierte zwischen Januar und März im Vergleich zum Vorquartal. Die ifo Konjunkturprognose sieht das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr in etwa auf dem Niveau des Vorjahres – von Wachstum also beim ifo Institut keine Rede. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für 2023 sogar eine leichte Rezession, für kommendes Jahr haben sich die Aussichten ebenso verschlechtert. Wirtschaftsminister Robert Habeck rechnet 2024 nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent. Der Internationale Währungsfonds (IWF), der Sachverständigenrat und die großen Wirtschaftsforschungsinstitute gehen dagegen nur von Werten zwischen 1,1 und 1,5 Prozent im kommenden Jahr aus. Auch der Arbeitsmarkt macht gerade keinen Grund zur Freude. Die Arbeitslosenquote stagnierte und betrug im April unverändert 5,7 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April wegen einer deutlich gebremst ausfallenden konjunkturellen Frühjahrsbelebung nur leicht auf 2,586 Millionen gesunken. Das sind 8000 weniger als im März, aber 276.000 mehr als im April 2022, wie die Bundesagentur für Arbeit laut Tagesschau.de mitteilte.

Hinsichtlich der Inflation sind ebenfalls keine nennenswerten Fortschritte zu erkennen. Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich nur etwas verlangsamt. Die Inflation ist etwas auf 7,2 Prozent zurückgegangen – und die Preise für Nahrungsmittel zogen erneut massiv an (Tagesschau.de). In der Eurozone ist das Bild zwar besser, aber nicht gut. Nach 8,5 Prozent im Februar sank die Inflationsrate in der Eurozone im März zwar deutlich auf 6,9 Prozent, gleichzeitig stieg jedoch die Kernrate der Verbraucherpreise leicht an (0,1 Prozent) und erreichte mit nun 5,7 Prozent im März ein Rekordhoch. Laut Francois Villeroy de Galhau, Mitglied des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB), könnte sich die Inflation in der Eurozone als hartnäckiger erweisen als bislang angenommen. „Die Inflation ist weiter verbreitet und potenziell hartnäckiger geworden.“

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Wir müssen uns also auf eine weitere schwankungsreiche Zeit einstellen – sollten dabei aber immer den Optimismus wahren. Auf jede Nacht folgt ein neuer Tag, und so folgt auf jede Krise ein neuer Aufschwung. Für diese Phase sind wir am Markt positioniert und managen unsere Fondsstrategien aktiv mit Blick auf die langfristige Entwicklung. Wir möchten mit Ihnen gemeinsam den eingeschlagenen Weg im Vermögensmanagement mit Ruhe und Gelassenheit weitergehen und stehen Ihnen jederzeit bei allen Fragen zu Ihrem langfristigen Vermögensmanagement zur Seite.

ARGENTUM Fonds

Unsere Fonds ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio (WKN: A1C699 / ISIN: DE000A1C6992), ARGENTUM Performance Navigator (WKN: A0MY0T / ISIN: DE000A0MY0T1) und ARGENTUM Dynamic Future (WKN: A2P1XJ / ISIN: DE000A2P1XJ6) haben die kurzfristige positive Entwicklung an den Kapitalmärkten nicht mitgenommen. Das liegt daran, dass wir uns konsequent auf eine langfristige positive Entwicklung konzentrieren und unsere Strategien nicht auf schnelle Gewinnopportunitäten ausrichten. Wir sind keine transaktionsorientierten Vermögensmanager, die für einige Zehntel Gewinn die übergeordneten strategischen Leitlinien verlassen. Unsere Ausrichtung zielt auf eine stabile Entwicklung über mehrere Jahre hinweg, wie wir mit unseren Dachfonds auch nachweisen. Das ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio liegt seit der Auflage 2011 mehr als 31 Prozent im Plus, der ARGENTUM Performance Navigator seit 2007 fast 69 Prozent.

Daher werden wir weiterhin von der positiven Erfahrung angetrieben, dass wir mit unserer optimistischen, zukunftsorientierten Grundhaltung erfolgreich sind. Demnach behalten wir die übergeordnete Ausrichtung in den Fonds, die wir in den vergangenen Monaten regelmäßig beschrieben haben, bei. Wir sehen auch weiterhin keinen Grund, uns strategisch neu aufzustellen oder in Aktionismus zu verfallen. Unser aktives Management bedeutet, im Rahmen einer langfristig orientierten Strategie die richtigen taktischen Schlüsse zu ziehen und auf dieser Basis konkrete Anlageentscheidungen zu treffen. Das tun wir für Sie kontinuierlich.

Womit befassen wir uns derzeit im Fondsmanagement? Die vergangenen Wochen haben einige interessante Entwicklungen gebracht, die sich mittel- und langfristig auf die Entwicklung zahlreicher Unternehmen und Branchen auswirken können. Die Nvidia Corporation beispielsweise ist einer der größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Personal Computer, Server und Spielkonsolen. Die Performance der Aktie kann sich trotz des angespannten Marktumfelds, in dem vor allem Technologieunternehmen Schwierigkeiten hatten und haben, sehen lassen. Der Wert hat in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 40 Prozent zugelegt. Nvidia ist einer der Marktführer auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Dies ist ein Beleg, dass auch im tendenziell überbewerteten Technologiesektor weiterhin spannende Werte mit großen Potenzialen zu finden sind.

Ebenso interessant war der Test der Trägerrakete „Starship“ des US-amerikanischen Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmens SpaceX von Elon Musk. SpaceX ist außerdem der weltgrößte Satellitenhersteller und -betreiber. Trotz der Explosion ist der Testflug laut SpaceX ein Erfolg. Die Weltraumindustrie ist – von der Satellitentechnik bis zum Weltraumtourismus – ein Wachstumssektor, denn das All wird mehr und mehr zum Milliardenmarkt. Zugleich will Volkswagen in Nordamerika expandieren. Der Konzern plant eine Batteriefabrik für bis zu 4,8 Milliarden Euro. Die kanadische Regierung hat dem Unternehmen Subventionen von bis zu 13,2 Milliarden kanadischer Dollar (8,9 Milliarden Euro) über die nächsten zehn Jahre in Aussicht gestellt. Kanada verspricht sich 3000 direkte und bis zu 30.000 indirekte neue Arbeitsplätze in der Provinz Ontario.

Apropos Technologie: Saudi-Arabien hat große Pläne für die Videospielindustrie. Über die Savvy Gaming Group (die sich im Besitz des Staatsfonds Saudi Public Investment Fund befindet) will das Land fast 38 Milliarden US-Dollar für Übernahmen, Investitionen und die Gründung eines eigenen Spiele-Studios ausgeben. Und Apple startet ein Sparbuch mit der Großbank Goldman Sachs. Das Unternehmen bietet Nutzern der Apple Card mit 4,15 Prozent mehr als zehn Mal so viele Zinsen wie im US-Durchschnitt.

Das ist ein Ausschnitt wesentlicher Entwicklungen, die wir mit Interesse verfolgen und unsere Schlüsse für Ihre erfolgreiche Fonds-Vermögensverwaltung daraus ziehen!

Unser Ausblick

Was könnten die nächsten Monate bringen? Was gilt es zu beobachten, um einen konstanten Informationsfluss und Wissensvorsprung aufrecht zu erhalten? Uns bewegt zum Beispiel, dass die USA im Juli zahlungsunfähig sein könnten. Daher hat das Repräsentantenhaus im diesjährigen Schuldenstreit einem Gesetzesvorschlag zugestimmt, wonach die Regierung 1,5 Billionen Dollar mehr Schulden aufnehmen dürfte als bisher. Im Gegenzug müsste sie die Ausgaben stark kürzen. Sollte den USA das Geld ausgehen, sagen Wirtschaftsexperten gravierende Folgen für die US- und die Weltwirtschaft voraus. Im Januar hatten die USA offiziell die Schuldengrenze von 31,38 Billionen Dollar (rund 28,6 Billionen Euro) erreicht.

Als bevölkerungsreichstes Land der Welt wird China nach Angaben der Vereinten Nationen derzeit von Indien abgelöst. Schätzungen des Bevölkerungsfonds UNFPA zufolge leben in Indien und China derzeit jeweils 1,42 Milliarden Menschen. Der südasiatische Subkontinent wird zum 1. Juli 2023 rund 18 Prozent der Weltbevölkerung beherbergen, der Bevölkerungshöhepunkt mit einer Population von fast 1,7 Milliarden Menschen wird für 2064 prognostiziert. Damit rückt Indien immer stärker in den Fokus zukunftsorientierter Investmententscheidungen, um den Schwung der dortigen wirtschaftlichen Entwicklung mitzunehmen. Bleiben wir in Asien: Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, geleitet von der Legende Warren Buffett, vergrößert die Beteiligungen an fünf japanischen Konzernen und begibt neue Yen-Anleihen. Der mittlerweile 92-jährige Investor gab bei einer Asienreise mit seinem designierten Nachfolger Greg Abel an, er könnte sich künftig noch weitere Deals in Japan vorstellen und mit japanischen Partnern Beteiligungen finanzieren.

Eine gute Nachricht kommt aus Frankreich. Der Luxusgüterkonzern LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton) hat als erste europäische Aktiengesellschaft eine Marktkapitalisierung von mehr als 500 Milliarden US-Dollar erreicht. Damit hat der Chef Bernard Arnault Elon Musk und Jeff Bezos als reichster Mann der Welt überholt. Zugleich steht Tupperware vor der Insolvenz. Der bekannte Hersteller von Küchen- und Haushaltsartikeln hat zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres eine sogenannte „Going concern“-Meldung ausgesprochen, da nach eigener Einschätzung in den nächsten zwölf Monaten ein erhöhtes Risiko der Zahlungsunfähigkeit besteht. Wie es in der Pressemitteilung heißt, sollen Immobilienverkäufe, Vertriebsanpassungen und Gespräche mit Investoren helfen, die Insolvenz abzuwenden. Man darf gespannt sein, wie es mit dem Traditionsunternehmen weitergeht.

Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit und stehen Ihnen für Ihre Rückfragen, Anliegen und Wünsche jederzeit gerne zur Verfügung.

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