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Für Euphorie ist es noch zu früh

Trotz grauen Wetters und weiterer Schreckensmeldungen aus dem Ukrainekrieg hat der Januar für positive Überraschungen gesorgt. Zum einen die allgemeine konjunkturelle Lage. Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes legte das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2022 um 1,9 Prozent zu. Damit befand sich die deutsche Wirtschaft trotz des Krieges in der Ukraine und der damit zusammenhängenden Energiepreiskrise auf Wachstumskurs, meldete das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Mitte Januar. Auch scheint Deutschland um die befürchtete Rezession herumzukommen. In der aktuellen Jahresprojektion rechnet die Bundesregierung mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um preisbereinigt 0,2 Prozent im Jahr 2023 und 1,8 Prozent im nächsten Jahr.

International hellt sich die Stimmung ebenfalls auf. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose zur Weltwirtschaft im laufenden Jahr leicht angehoben. Das liege nicht zuletzt an den Entwicklungen in China, heißt es in der aktualisierten Prognose. Der Weltwirtschaft insgesamt hatte der IWF im vergangenen Oktober für 2023 ein Wachstum von 2,7 Prozent vorausgesagt – diese Prognose wurde nun auf 2,9 Prozent angehoben.

Ebenso ist die Inflationsrate im Euroraum zu Jahresbeginn stärker als erwartet gefallen. Im Januar kletterten die Verbraucherpreise binnen Jahresfrist um 8,5 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte. Im Dezember hatte die Inflationsrate noch 9,2 Prozent betragen, und im vergangenen Oktober war ein Rekordwert von 10,6 Prozent erreicht worden. Diese Daten meldete Tagesschau.de Anfang Februar.

Diese positive Lage hat die Börsen in Schwung versetzt. Der deutsche Leitindex DAX hat innerhalb eines Monats fast neun Prozent zugelegt, der Dow Jones beinahe drei Prozent, der Nasdaq ca. neun Prozent. Der DAX steht mit derzeit rund 15.500 Punkten ein knappes Prozent höher als Anfang Februar 2022 und mehr als 14 Prozent über seinem Wert von Anfang November. Der 52-Wochen-Tiefstand mit 11.862 Punkten von Ende September ist damit längst vergessen.

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Für Euphorie ist es aber zu früh. Denn die Krisen sind längst nicht überstanden. Das Gespenst der Inflation ist lange nicht gebannt, und die Zentralbank EZB hat aktuell den Leitzins auf drei Prozent hochgeschraubt. „Bei unserem nächsten geldpolitischen Treffen im März beabsichtigen wir, den Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte anzuheben“, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am 2. Februar. Danach werde die Lage neu bewertet. „Niemand sollte aber daran zweifeln, dass wir den Leitzins so stark anheben wie nötig, um die Inflationsrate auf unser Ziel von zwei Prozent zu drücken“, sagte Lagarde einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge weiter. „Der Preisdruck bleibt stark, wir sind noch nicht fertig.“

Wir beobachten das Marktgeschehen weiterhin sehr eng für Sie und entscheiden Tag für Tag aktuell und aktiv über die Investments Ihres Fondsvermögens. Das ist der beste Weg, um auf Entscheidungen, Entwicklungen und Trends zu reagieren. Wir sind der Meinung: Das allgemeine Umfeld bleibt aktienfreundlich und damit intakt. Sollte es zu Korrekturen kommen, nutzen wir die Chance, von gefallenen Bewertungen zu profitieren und attraktive Werte günstiger zu erwerben. Der preiswerte Einstieg ist der erste Weg zum Gewinn. Wir verbinden für Sie eine generelle Vorsicht bei allen Investmententscheidungen mit einem mutigen, offenen Blick in Gegenwart und Zukunft, um auf jede Anforderung des Marktes die passende Antwort zu finden. Damit bleiben wir bei ARGENTUM jederzeit Ihr verlässlicher Partner in der Vermögensverwaltung und im zukunftsorientierten Fondsmanagement.

In eigener Sache

Wir werden gelegentlich angesprochen, dass wir den Index MSCI World im vergangenen Jahr nicht geschlagen hätten. Dazu möchten wir Stellung nehmen. Wir verstehen es nicht als unseren Auftrag, gegen den MSCI World anzutreten. Unser Ziel ist es, über zehn Jahre hinweg eine durchschnittliche Wertentwicklung von mindestens fünf Prozent jährlich zu erzielen. Unser ARGENTUM Performance Navigator ist ein Mischfonds und demnach nicht mit einem reinen globalen Aktienindex vergleichbar. In den 15 Jahren seit der Auflage haben wir dieses Anlageziel auch erreicht. Wir liegen seit November 2007 bei mehr als 76 Prozent Performance und haben nur zwei wirklich schlechte Jahre gesehen. Das waren 2018 und 2022. Im Jahr der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 haben wir sechs Prozent verloren, als der Markt 40 Prozent nach unten korrigiert hat, während wir im ersten Covid-Jahr 2020 um fast 30 Prozent zugelegt haben. Der MSCI World hatte nur zwei Prozent gewonnen. Daher möchten wir dazu aufrufen, die Ergebnisse des vergangenen Jahres, die in den allermeisten Strategien und Assetklassen negativ waren, nicht falsch zu bewerten, sondern im Vergleich mit der erfolgreichen Entwicklung des ARGENTUM Performance Navigator zu sehen.

ARGENTUM Fonds

Unsere Fonds ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio (WKN: A1C699 / ISIN: DE000A1C6992), ARGENTUM Performance Navigator (WKN: A0MY0T / ISIN: DE000A0MY0T1) und ARGENTUM Dynamic Future (WKN: A2P1XJ / ISIN: DE000A2P1XJ6) haben von der positiven Entwicklung der Märkte deutlich profitiert. Alle Fondsstrategien sind im Wert gestiegen. Damit hat sich unsere Strategie der ruhigen Hand einmal mehr ausgezahlt. Wir haben in den zurückliegenden Schwächephasen die jeweiligen Bewertungsrückgänge genutzt, um gezielt attraktive Fondsanteile zu erwerben und uns für den erwarteten Rebound zu positionieren. Dieser Rebound hat jetzt eingesetzt und unsere Fonds haben die Gewinnentwicklung mitgenommen. Diese Strategie werden wir auch weiterhin verfolgen und uns nicht verrückt machen lassen. Wir reagieren auf Marktveränderungen, aber wir bleiben gelassen und verfallen nicht in panischen Aktionismus. Vielmehr suchen wir immer die Chancen in der Krise und verharren nicht vor Kursverlusten wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange.

Wir haben die übergeordnete Ausrichtung in den Fonds beibehalten, wie wir sie in den vergangenen Monaten bereits angekündigt beziehungsweise beschrieben haben. Zugleich haben wir uns mit Blick auf das neue Jahr stärker auf neue Themen ausgerichtet, die wir für attraktiv halten.  Unseren Blick wenden wir beispielsweise nach Asien, und dort vor allem auf Emerging Markets mit hohem Wachstumspotenzial. Indien beispielsweise, Asiens drittgrößte Volkswirtschaft nach China und Japan, sollte der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) zufolge ein Wirtschaftswachstum von sieben Prozent im Jahr 2022 sowie von 7,2 Prozent für 2023 aufweisen. Auch andere asiatische Länder beziehungsweise Regionen weisen laut der Asiatischen Entwicklungsbank interessante Wachstumsquoten auf. Die Prognose für Südasien für 2022 bleibt bei 6,5 Prozent, wird aber für 2023 aufgrund der Abschwächung in Bangladesch und der Überschwemmungen in Pakistan geringfügig von 6,5 auf 6,3 Prozent gesenkt. Die Prognose für Südostasien für 2022 wird aufgrund des robusten Verbrauchs und der Erholung des Tourismus in Malaysia, den Philippinen, Thailand und Vietnam von 5,1 auf 5,5 Prozent angehoben. Die Prognose für 2023 beläuft sich auf 4,7 Prozent.

Auch Technologietitel gehören weiterhin in unsere Ausrichtung, denn wir glauben an das langfristig hohe Potenzial. Der Aufwärtstrend des Tech-Markts hat wahrscheinlich schon eingesetzt. Der US-Tech-Index Nasdaq 100 ist vier Wochen in Folge gestiegen. Daher stellt sich die Frage: Kehren in diesem Jahr am Aktienmarkt entgegen allen Erwartungen Unternehmen zurück, die auf Wachstum statt auf Gewinne setzen? Die rückläufigen Inflationszahlen und die dadurch sinkenden Zinserwartungen vergünstigen die Finanzierungsbedingungen der Unternehmen. Zudem werden die in der Zukunft liegenden Gewinne, auf denen die Bewertungen der Growth-Unternehmen beruhen, weniger stark abgezinst. Das treibt diese Aktien positiv an.

Ebenfalls hochinteressant sind die allgemeinen technologischen Entwicklungen. Gerade Künstliche Intelligenz hat sich zum Megathema entwickelt. Große US-Investoren und Chip-Hersteller wie Intel und Qualcomm haben einem Bericht zufolge zwischen 2015 und 2021 fast ein Fünftel ihrer Investitionen in chinesische Unternehmen für künstliche Intelligenz (KI) getätigt, berichtete kürzlich die WirtschaftsWoche. Mit einem Milliarden-Investment sichert sich Microsoft wichtige KI-Technik von OpenAI, das den Chatbot ChatGPT entwickelt hat. Diese soll offenbar künftig mit vielen eigenen Softwareprodukten verknüpft werden. Wir werden den Markt intensiv beobachten und uns frühzeitig positionieren, um in Zukunft die zu erwartenden Performancesteigerungen mitnehmen zu können. Bei dieser Ausrichtung bedarf es zwar etwas Geduld, dennoch halten wir diesen Schritt für richtig: Der weltweite Markt für Künstliche Intelligenz wurde im Jahr 2022 auf 119,78 Milliarden US-Dollar geschätzt und wird bis 2030 voraussichtlich 1.597,1 Milliarden US-Dollar erreichen, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von mehr als 38 Prozent von 2022 bis 2030!

Unser Ausblick

Beim zukunftsgerichteten Blick auf die Märkte ist es wichtig, auch politische Themen im Auge zu behalten. So wurde kürzlich bekannt, dass Frankreich das Renteneintrittsalter von 62 auf 64 Jahre anheben wird. Um eine volle Rente zu bekommen, müssten die Menschen laut Plan ab 2027 insgesamt 43 Jahre arbeiten. Die Franzosen sind sehr unzufrieden: Vier von fünf Franzosen lehnen laut einer Umfrage des französischen Meinungsforschungsinstitut Odoxa einen Renteneintritt mit 64 Jahren ab. Wenn man die Renteneintrittsalter verschiedener Industrieländer vergleicht, liegt Frankreich in der unteren Hälfte, aber bei weitem nicht an den Spitze der arbeitnehmerfreundlichen Staaten. Italien, Griechenland und Luxemburg beispielsweise haben ein durchschnittliches Renteneintrittsalter von 62 Jahren.

Interessant für die weitere wirtschaftliche Entwicklung kann die Wiederbelebung des Freihandelsabkommens zwischen dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur und der EU sein. Für die EU ist die Region relevant, denn Mercosur zählt zu den größten Wirtschaftsgemeinschaften der Welt. Der Mercosur eint die größte Volkswirtschaft des Kontinents, Brasilien, mit der drittgrößten, Argentinien, sowie Paraguay und Uruguay. Das Freihandelsabkommen soll die größte Freihandelszone der Welt schaffen, mit mehr als 500 Millionen Menschen in Europa und 270 Millionen Einwohnern in Südamerika.

Apropos Südamerika: Brasilien und Argentinien wollen sich im zweiten Anlauf auf eine einheitliche Währung einigen. Die neue Währung soll den Namen „Sur“ (Süden) tragen und zunächst nur diese beiden Volkswirtschaften Südamerikas integrieren, tendenziell aber für weitere lateinamerikanische Länder offen sein. Die Schaffung einer gemeinsamen südamerikanischen Währung soll vorangetrieben werden, um die Finanz- und Handelsströme zu erleichtern.

Diese Nachrichten können sich auf die langfristige Ausrichtung Ihrer Investmentstrategie auswirken. Anleger sollten erkennen, dass die heute niedrigeren Preise in ein paar Jahren wahrscheinlich als Schnäppchen angesehen werden. Auch wenn der Markt jetzt und in Zukunft immer wieder schwanken kann, dürften vorausschauende Anleger im Laufe der Zeit reichlich belohnt werden. Wir stehen für diese Ausrichtung und werden Sie weiterhin mit Blick in die Zukunft beraten, um Vermögen zu schützen und kontinuierlich zu entwickeln. Uns kommt es nicht auf schnelle Rendite an, sondern auf eine tragfähige Strategie, die Sie über die Jahre und Jahrzehnte hinweg zufrieden stellt und durch die Sie Ihre finanziellen Wünsche und Perspektiven erreichen können. Daher bleiben wir der Meinung, dass eine entspannte Sicht auf die Welt in schweren Zeiten das A und O ist.

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