Argentum Header März 2023

Hoffnungsschimmer auch in schwierigen Zeiten

Nachdem der Jahresauftakt an den Kapitalmärkten einigermaßen freundlich war, schaute die Welt trotz der bestehenden Krisen optimistisch Richtung Frühjahr. Dann kam der März, aber mit ihm nicht der Frühling – sondern eine neue Krise. Am 10. März wurde bekannt, dass die US-amerikanische Silicon Valley Bank (SVB) insolvent geworden ist und daraufhin geschlossen wurde. Zwar sollten sämtliche Einlagen bei der auf Finanzierungen von Technologiefirmen spezialisierten Silicon Valley Bank geschützt werden, aber Aktionäre und Anleihegläubiger der SVB sollten laut US-Behörden leer ausgehen.

Der Untergang der Silicon Valley Bank ist zwar die größte Bankenpleite seit der Finanzkrise 2008 und die zweitgrößte in der Geschichte der USA nach dem Zusammenbruch der Washington Mutual, aber die SVB ist glücklicherweise nicht systemrelevant. Eine neue Bankenkrise wie 2007/2008 ist damit nicht zu erwarten, aber die Situation hat zu erheblichen Verwerfungen an den Börsen geführt und mit der Credit Suisse eine traditionsreiche Schweizer Großbank vom Markt gefegt. Diese wurde de facto über Nacht mit der anderen Schweizer Großbank UBS politisch getrieben fusioniert. Diese Zwangsheirat sollte die Märkte beruhigen und Vertrauen in die politische Handlungsfähigkeit schaffen.

Das ist sogar gelungen. Die scharfen Korrekturen wurden etwas zurückgenommen, sodass sich die Verluste der großen Indizes in Grenzen halten. Dafür hat es Bankenwerte besonders erwischt. Die Commerzbank beispielsweise hat seit dem SVB-Crash mehr als 20 Prozent verloren, die Deutsche Bank rund 23 Prozent, Morgan Stanley rund 15 Prozent, die UBS ebenfalls. Die Credit Suisse-Aktie wurde vollständig pulverisiert: Sie verlor innerhalb der vergangenen zwölf Monate etwa 90 Prozent, davon mehr als 73 seit dem Fall der SVB.

Die Inflation bleibt Dauerthema. Im Februar war die Inflation in Großbritannien beispielsweise überraschend auf 10,4 Prozent gestiegen, während die Teuerung im Euroraum im Februar bei 8,5 Prozent lag und damit den dritten Monat in Folge gefallen war. Laut Prognosen soll die Inflation in Deutschland im März auf 7,3 Prozent fallen, also auf den tiefsten Stand seit sieben Monaten. Das wird als gutes und wichtiges Signal verstanden, dass der Inflationsgipfel klar überschritten ist.

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Das Problem ist die weiterhin hohe Inflation in Kombination mit der volkswirtschaftlichen Stagnation. Für das laufende Jahr rechnet das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lediglich um rund 0,25 Prozent wachsen wird. „Die Wirtschaft hat die Krise besser bewältigt, als wir es im vergangenen Jahr hätten hoffen können“, sagt IW-Konjunkturchef Michael Grömling. „Die große Erholung bleibt 2023 dennoch aus. Wir stehen vor einer neuen Zeit der Stagflation.“ Stagflation wird eine Situation genannt, in der die Wirtschaft nicht oder kaum wächst, also stagniert, während die Preise steigen.

Das kann zu einer großen Herausforderung für Wirtschaft und Politik werden und sich auch auf die weitere Zinsentwicklung auswirken. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im März ihren Leitzins von drei auf 3,5 Prozent angehoben, um die Inflation in der Euro-Zone einzudämmen. Zum 23. März erhöht die Zentralbank der Vereinigten Staaten den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf fünf Prozent. Damit reagiert die US-Notenbank Fed auf die zwar zurückgehende, aber dennoch hohe Inflation im Land, die im Februar bei sechs Prozent lag, und kämpft gegen ein „Monster mit zwei Köpfen“ gleichzeitig: die drohende Bankenkrise und eben die Inflation.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Hoffnungsschimmer. Die Bewältigung von Krisenerscheinungen gelingt in Deutschland einer Untersuchung zufolge bemerkenswert gut. Das Land habe insgesamt eine hohe Resilienz, also die Fähigkeit, Belastungen auszugleichen und sich an veränderte Gegebenheiten anzupassen, lautet das Ergebnis einer Studie des Roman Herzog Instituts im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw).

Wir möchten Sie weiterhin zu Ruhe und Gelassenheit aufrufen. Bei den derzeitigen Erkenntnissen kann der Markt in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin eine höhere Schwankungsbreite aufweisen. Wir werden die Entwicklungen eng beobachten und schnell und konsequent in das Fondsmanagement eingreifen, wenn es notwendig erscheint. Wir arbeiten, wie Sie es gewohnt sind, daran, Ihr Vermögen gut durch diese Phase zu navigieren und Ihnen eine erfreuliche Zukunft zu eröffnen.

ARGENTUM Fonds

Unsere Fonds ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio (WKN: A1C699 / ISIN: DE000A1C6992), ARGENTUM Performance Navigator (WKN: A0MY0T / ISIN: DE000A0MY0T1) und ARGENTUM Dynamic Future (WKN: A2P1XJ / ISIN: DE000A2P1XJ6) haben im Zuge der allgemeinen Marktschwäche nochmals etwas nach unten korrigiert.

Natürlich ist es ärgerlich, dass an den Märkten keine Ruhe einkehrt und eine langfristig positive Entwicklung weiterhin auf sich warten lässt, doch trotz allem bleiben wir optimistisch. Wir sehen in diesen kurzfristigen negativen Schwankungen positive Aspekte und raten weiterhin dazu, sich nicht vom Aktienmarkt abzuwenden, sondern vielmehr gezielt interessante und günstiger bewertete Fondsanteile zu erwerben und sich frühzeitig für den Rebound zu positionieren.

Panik ist keine tragfähige Strategie.

Wir haben in der Folge und in Übereinstimmung mit unserer optimistischen Grundhaltung die übergeordnete Ausrichtung in den Fonds beibehalten, die wir in den vergangenen Monaten regelmäßig beschrieben haben. Derzeit sehen wir keinen Grund, uns strategisch neu aufzustellen. Unter aktivem Management verstehen wir vielmehr, im Rahmen einer langfristig orientierten Strategie die richtigen taktischen Schlüsse zu ziehen und auf dieser Basis konkrete Anlageentscheidungen zu treffen. Das tun wir für Sie kontinuierlich.

Im Rahmen unseres aktiven Fondsmanagements bleiben wir jederzeit aktiv am Markt positioniert und stehen fest zu unserem Glauben an die langfristigen Anlagechancen, die ein breit gestreutes Wertpapierportfolio bietet – und die wir in unseren Fonds ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio und ARGENTUM Performance Navigator über die Jahre hinweg nachgewiesen haben. Das entspricht den Ergebnissen des Rendite-Dreiecks des Deutschen Aktieninstituts (DAI). Über die vergangenen 70 Jahre hat ein Aktiendepot aus DAX-Aktien im Durchschnitt rund 8,9 Prozent an Kursgewinnen und Dividenden pro Jahr erwirtschaftet. Der Wert eines Aktiendepots verdoppelt sich damit etwa alle acht Jahre. Das zeigt: Gerade die Aktie hat sich über viele Jahrzehnte hinweg immer als die erfolgreichste Anlageklasse herausgestellt, Verluste grundsätzlich nach einer gewissen Zeit aufgeholt und in der Folge zurückliegende Schwächephasen weit übertroffen. Darauf wollen wir weiterhin aufbauen und diese Chancen für Sie in unseren Fonds nutzen. Daher reagieren wir auf Marktveränderungen, bleiben aber immer gelassen.

Aktuell befassen wir uns aufgrund der Entwicklungen unter anderem mit Anlagemöglichkeiten im Geldmarkt. Die Bankenkrise hat in den vergangenen Wochen viele Investoren dazu veranlasst, mehr als 286 Milliarden US-Dollar in US-amerikanische Geldmarktfonds umzuschichten. Das geht aus Daten von Emerging Portfolio Fund Research (EPFR) hervor, worüber verschiedene Medien berichten. Geldmarktfonds bieten in der Regel eine hohe Liquidität und geringes Risiko. Damit sind diese für Anleger in unsicheren Zeiten eine beliebte Alternative. Sie gelten als Cash-Ersatz im Portfolio und investieren am Geldmarkt in Anlagen mit geringer Restlaufzeit, etwa in Einlagenzertifikate, Schuldscheindarlehen, kurzlaufende Anleihen oder auch in andere Geldmarktfonds.

Generell bleiben wir auch unserer technologieaffinen Allokation treu. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung ist eng mit dem Fortschritt in der Digitalisierung verbunden, weshalb die Wachstumschancen in diesem Bereich überdurchschnittlich hoch sind, wie sich derzeit beispielsweise anhand der rasanten Entwicklung von Unternehmen der Künstlichen Intelligenz (KI) im Zuge der weltweiten Popularität des Chatbots ChatGPT des Entwicklers OpenAI zeigt. Der breite Markt für KI-Hardware und -Dienstleistungen belief sich im Jahr 2020, basierend auf Daten von IDC und Bloomberg Intelligence, auf rund 36 Milliarden US-Dollar (33,87 Milliarden Euro). Bei UBS Global Wealth Management geht man konservativ davon aus, dass der Markt bis 2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 20 Prozent auf 90 Milliarden US-Dollar (84,68 Milliarden Euro) steigen wird.

Bei diesem Megatrend verlieren wir aber auch mögliche negative Entwicklungen im Technologiesektor nicht aus dem Blick, etwa den erheblichen Stellenabbau bei Meta (Facebook), das ein Viertel der Belegschaft entlassen will oder auch ein mögliches Komplettverbot für die Kurzvideo-Plattform TikTok. Die Software des chinesischen Mutterkonzerns von TikTok, Bytedance, ist international auf Regierungs-Mobiltelefonen bereits weitgehend verboten. In Indien unternimmt Apple im Zuge des Ausbaus der Produktionskapazitäten weitreichende Lobbyarbeit für gelockerte Arbeitsbedingungen. Es sollen zumindest ähnliche Regelungen gelten wie in China herrschen, damit Indien für Apple künftig zur zweitwichtigsten Produktionsstätte weltweit werden kann. Für eine hohe Flexibilität wie in China braucht es in Indien Arbeitnehmerreformen, um eine Produktion von 24 Stunden am Tag in einem Zweischichtsystem mit jeweils zwölf Stunden am neuen Standort von Apple (über den Auftragsfertiger Foxconn) im Bundesstaat Karnataka im Süden des Landes zu etablieren.

Unser Ausblick

Auch wenn es immer wieder heißt, dass politische Börsen kurze Beine hätten, kann man doch nicht leugnen, dass gesellschaftliche, ökonomische und eben auch politische Entwicklungen und Bewegungen Einfluss auf die Kurse haben und diese nach oben und unten gleichermaßen bewegen können. Daher ist es für uns als Dachfondsmanager wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu sein, um uns und Ihnen damit einen Wissensvorsprung für zukunftsorientierte Anlageentscheidungen zu verschaffen. Denn was heute diskutiert wird, kann schon morgen Einfluss auf die Börsen nehmen – und dann wollen wir schnell begründete Entscheidungen für oder gegen bestimmte Investments treffen können.

Derzeit bewegt uns beispielsweise die Debatte über die Subventionierung von E-Fuels. Als E-Fuel werden synthetische Kraftstoffe bezeichnet, die mittels elektrischen Stroms aus Wasser und Kohlenstoffdioxid hergestellt werden. Sie gelten als klimaneutrale Kraftstoffe mit den gleichen Eigenschaften wie Benzin, Diesel oder Kerosin. E-Fuels sollen eingesetzt werden, damit Neuwagen mit Verbrennungsmotor in Europa auch über 2035 hinaus zugelassen werden können. Aber: Um Autos schrittweise mit synthetischen Kraftstoffen zu betanken, sind laut einer Studie enorme Investitionen nötig. „Für eine schrittweise Beimischung von synthetischen Kraftstoffen zu Benzin, Diesel und Kerosin sind laut der Oliver-Wyman-Analyse von 2030 bis 2040 Investitionen von 120 bis 310 Milliarden Euro erforderlich“, berichtet die Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“. Generell stehen E-Fuels wegen ihrer Klimabilanz und der hohen Kosten in der Kritik, zumal es laut der Studie ohnehin viel zu wenig E-Fuels geben werde, um Millionen von Fahrzeugen im deutschen Bestand damit betreiben zu können.

Eine interessante Neuigkeit für den weltweiten Gesundheitsmarkt kommt aus den USA. Eli Lilly, eines der größten Pharmaunternehmen der Welt, hat jetzt angekündigt, die monatlichen Kosten für sein Diabetes-Medikament auf 35 US-Dollar zu begrenzen und die Preise für seine Insulinprodukte um 70 Prozent zu senken. Das folgt dem Druck in den USA auf Pharmahersteller, die Kosten für Insulin zu reduzieren. Zur Begründung sagte Unternehmenschef David Ricks, nicht alle Patienten mit Diabetes hätten Zugang zu bezahlbarem Insulin. Das Medikament sorgt wie das körpereigene Hormon Insulin dafür, dass die Körperzellen Zucker aus dem Blut aufnehmen und der Blutzuckerspiegel sinkt. In einem aktuellen Bericht wird die weltweite Anzahl der Menschen mit Diabetes im Jahr 2021 auf 537 Millionen geschätzt und für das Jahr 2045 ein Anstieg auf 783 Millionen Betroffene prognostiziert.

Solche Entwicklungen gilt es zu beobachten und für Anlageentscheidungen zu nutzen. Wir bleiben für Sie jederzeit am Ball und nutzen für Sie alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um Ihr Vermögen zu schützen und zu entwickeln. Unsere Stärke ist die individuelle Beratung, wir finden mit Ihnen gemeinsam den richtigen Weg für Ihr ideales Vermögensmanagement! Unser Versprechen an Sie ist: Wir bei ARGENTUM bleiben Ihr verlässlicher Partner in der Vermögensverwaltung und im zukunftsorientierten Fondsmanagement – gerade dann, wenn es an den Märkten stürmisch ist.

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