Portfoliobericht-August-2022

Wird es ein trüber Herbst?

Der Sommer hatte eine kurze Zeit der Hoffnung gebracht, dass sich die schwierige Situation an den Kapitalmärkten etwas entspannt. Die Indizes haben zügig mehrere Prozent hinzugewonnen, und die Anleger haben sich trotz der großen Hitze motiviert gezeigt, in die Zukunft zu investieren. Doch so schnell wie der Aufschwung kam, so schnell ging er auch wieder. Die Energiekrise und die Inflationssorgen haben dem Enthusiasmus und der Hoffnung einen Riegel vorgeschoben, sodass die Gewinne schnell wieder verloren gegangen sind. Seither pendeln die Märkte seitwärts, niemand wagt sich richtig aus der Deckung.

Die Problemlagen haben sich nicht geändert. Der Inflations- und Zinsanstieg, die Sorgen um einen energiearmen Winter und der fortgesetzte Krieg in der Ukraine sind die wesentlichen negativen Treiber. Diese werden sich so schnell nicht lösen können, sodass sich die Marktteilnehmer vermutlich auf weitere ruppige Monate einstellen müssen. Selbst für kommendes Jahr gibt es keine Entwarnung. Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut der deutschen Wirtschaft in diesem und im nächsten Jahr nur noch ein vergleichsweise mageres Wachstum zu. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2022 um 1,2 Prozent zulegen und danach nur noch um 0,8 Prozent. „Wir glauben, dass dieses und nächstes Jahr für die deutsche Wirtschaft herausfordernd wird“, sagte IWF-Deutschland-Expertin Oya Celasun.

Auf diese Faktoren gilt es Rücksicht zu nehmen – aber genauso gilt es, sich davon nicht verrückt machen zu lassen. Die Welt und die Kapitalmärkte haben schon immer Krisen erlebt, aber vor allem die Börsen haben auch die heftigsten Schwächephasen nach einer gewissen Zeit wieder ausgeglichen. Ein Beispiel: Das DAX-Rendite-Dreieck zeigt, dass sich in den vergangenen 50 Jahren breit gestreutes und langfristiges Sparen in Aktien ausgezahlt hat. Wer in Aktien des Deutschen Aktienindex DAX gespart hat, partizipierte an der Kursentwicklung und den Dividenden der großen deutschen Börsenwerte. So konnte man beispielsweise bei einem Anlagezeitraum von 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 8,6 Prozent im Jahr auf das angelegte Geld erwirtschaften. Im schlechtesten Fall lag die jährliche Rendite bei 3,3 Prozent, im besten bei 15,2 Prozent!

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In den besagten 50 Jahren haben wir die Ölkrise gesehen, Kriege im Nahen Osten und auf dem Balkan, das Platzen der Dotcom-Blase und die Terroranschläge des 11. September 2001 mit allen politischen und kriegerischen Auswirkungen, die Finanzkrise und die Covid-19-Pandemie. Das zeigt, dass Wirtschaft und Kapitalmärkte auf lange Sicht sehr robust sind und sich die Aktienanlage immer lohnt. Wir stehen zur Anlageklasse Aktie und halten die Kapitalmärkte grundsätzlich für intakt und attraktiv. Breit gestreut in Aktien unterschiedlicher Branchen zu investieren, verringert spürbar das Risiko eines Totalverlustes, der bei einem Investment in eine einzelne Aktie nie ausgeschlossen werden kann. Je länger der Anlagehorizont, desto geringer die Gefahr, mit Aktien Verluste zu erleiden. Langfristig orientierte Anleger müssen bei kurz- und mittelfristigen Kursschwankungen nicht nervös werden.

Wir raten somit weiterhin dazu, sich nicht vom Aktienmarkt abzuwenden, sondern vielmehr gezielt interessante Fondsanteile zu erwerben und sich frühzeitig für den Rebound zu positionieren. Der günstige Einstieg ist der erste Weg zum Gewinn. Das allgemeine Umfeld bleibt langfristig aktienfreundlich und damit intakt. Dafür braucht man Geduld, Ruhe und Gelassenheit. Wer Schwankungen einfach wegsteckt und investiert bleibt, wird auf lange Sicht immer Gewinne erzielen und sein Vermögen damit schützen. Wir bei ARGENTUM bleiben Ihr verlässlicher Partner in der Vermögensverwaltung und im zukunftsorientierten Fondsmanagement – gerade dann, wenn es stürmisch wird.

In eigener Sache möchten wir Ihnen diesen Monat unsere Auszubildende Esra Mohr vorstellen. Sie hat bei uns ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement am 1. August 2021 begonnen. Nun ist ihr erstes Lehrjahr schon um und wir freuen uns, dass sie bei uns ist. Denn die Förderung junger Menschen liegt uns als Unternehmen sehr am Herzen!

ARGENTUM Fonds

Unsere Fonds ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio (WKN: A1C699 / ISIN: DE000A1C6992), ARGENTUM Performance Navigator (WKN: A0MY0T / ISIN: DE000A0MY0T1) und ARGENTUM Dynamic Future (WKN: A2P1XJ / ISIN: DE000A2P1XJ6) haben im Zuge der allgemeinen Korrekturen an den Börsen ebenfalls Rückgänge erfahren und kurzfristig die gezeigte Juli-Performance wieder eingebüßt. Damit konnten unsere Dachfonds sich dem Negativtrend nicht entziehen.

Wir sind aber weiterhin optimistisch, dass unsere Strategie wie in der Vergangenheit langfristig tragfähig ist. Wir setzen darauf, dauerhaft in den Märkten investiert zu bleiben und konsequent im Rahmen unserer strategischen Ausrichtung auf die Marktentwicklungen zu reagieren. Das hat sich beispielsweise im Juli gezeigt. Wir haben durch unsere Positionierung in der Korrekturphase kurzfristige Einstiegschancen bei Perlen im Fondsmarkt genutzt und attraktive Anteile zu guten Preisen erworben. Das werden wir auch in Zukunft praktizieren, um die Performance deutlich zu erhöhen und Ihr Vermögen bestmöglich zu schützen.

Um den derzeit sehr dynamischen Marktbedingungen für den bestmöglichen Vermögensschutz bei gleichzeitiger Beibehaltung aller Investmentchancen zu begegnen, haben wir in unseren Fonds ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio, ARGENTUM Performance Navigator und ARGENTUM Dynamic Future in großem Maße Kasse aufgebaut. Im ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio halten wir rund 60 Prozent strategische Liquidität, im ARGENTUM Performance Navigator und ARGENTUM Dynamic Future jeweils ungefähr 50 Prozent. Dafür haben wir die Aktienquoten gesenkt, um von der Seitenlinie zuzuschauen, wie sich die Märkte entwickeln werden. Sollten sich gute Kaufgelegenheiten ergeben, werden wir die Cash-Positionen für behutsame Einstiege nutzen, um vom Rebound – wann immer dieser kommen mag – zu Ihren Gunsten zu profitieren.

Im vergangenen Monat haben wir uns vor allem auf zwei Aspekte in den Portfolios konzentriert. Laut Experten stehen wir am Anfang eines Rohstoff-Megazyklus. Das hat zum einen mit der Energiekrise zu tun, auf der anderen Seite aber auch Nachhaltigkeitsgründe. Denn um die Energiewende voranzutreiben, braucht es für die Übergangsphase weiterhin natürliche Ressourcen, und selbstverständlich benötigt auch die Errichtung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen große Mengen an Rohstoffen. Daher sehen wir in Rohstoffwerten gute Chancen für eine Outperformance, zumal diese Titel meist dem Value Investing (als substanz- und fundamentalorientierte Anlagestrategie) zugeordnet sind. Dafür setzen wir auf verschiedene internationale Konzepte, um der Größe und Bedeutung des Marktes gerecht zu werden und die Chancen mehrerer Managementansätze zu vereinen.

Ein weiteres wichtiges Thema für uns waren und sind Fremdwährungen. Durch die Schwäche des Euro haben wir sichere Häfen in der internationalen Währungslandschaft identifiziert und Wertpapiere in US-Dollar, Norwegischen Kronen und Schweizer Franken aufgenommen. Die Schweizer Währung beispielsweise hat gegenüber dem Euro bereits stark aufgewertet. Die Schweizer Großbank UBS empfiehlt den Schweizer Franken daher als sicheren Hafen für Anleger. Das liegt daran, dass die Schweizerische Nationalbank eine weitere Stärke des Schweizer Frankens toleriere, um die steigende Inflation in der Schweiz einzudämmen. Der US-Dollar wiederum profitiert als Hauptwährung für den Handel mit Rohstoffen, weil die veränderten Handelsströme sich direkt auf Angebot und Nachfrage nach Währungen auswirken. Inflationsbereinigt notiert der handelsgewichtete US-Dollar nur noch acht Prozent unter dem Allzeithoch von Februar 1985.

Unser Ausblick

Die oben genannten Problemlagen werden sich nicht einfach so in Luft auflösen. Das Thema Inflation wird 2023 nicht verschwinden. Lieferengpässe und geopolitische Spannungen dürften fortwirken. In der Juni-Projektion erwartete die Deutsche Bundesbank für 2023 eine Teuerung von 4,5 Prozent. Die EU-Kommission wiederum erwartet für Deutschland dieses Jahr eine Inflationsrate von 7,9 Prozent, im nächsten Jahr soll die Preissteigerung immer noch bei 4,8 Prozent liegen. Die Erwartung für die Inflation ist für Deutschland damit etwas höher als im Durchschnitt der Euro-Zone. Eine solch dramatische Teuerung hat die Bundesrepublik zuletzt vor rund 50 Jahren erlebt, damals aber nur kurzfristig.

In den Prognosen werden auch weitere Leitzinserhöhungen von der EZB für 2022 erwartet, von heute 0,5 auf ein bis 1,25 Prozent. Im Folgejahr könnte die EZB abwarten, ob eine mögliche Rezession ausreicht, um die mittelfristige Inflationsrate in Richtung zwei Prozent zu drücken. Dennoch sollte der Leitzins Ende 2023 beziehungsweise im Laufe von 2024 auf ca. zwei Prozent erhöht werden. Auch das kann sich erst einmal negativ auf die Aktienmärkte auswirken, und auch Immobilieninvestitionen können komplizierter werden, sodass Anleger genau bei ihren Engagements hinschauen müssen.

Es bleibt also dabei, dass Weitsicht, strategisches Denken und schnelle Entscheidungsfähigkeit die herausragenden Eigenschaften in einer sehr fordernden Zeit sind. Wir verbinden für Sie eine grundsätzliche Vorsicht bei allen Investmententscheidungen mit einem mutigen, offenen Blick in Gegenwart und Zukunft, um auf jede Anforderung des Marktes die passende Antwort zu finden. Wir sind als ARGENTUM Asset Management voll auf die Zukunft ausgerichtet. Der Kern unserer Anlagephilosophie ist und bleibt eine wert- und zukunftsorientierte Fondsselektion, die auf einem angemessen Rendite-Risikoverhältnis basiert und deren langfristiger Erfolg nicht von kurzfristigen Bewegungen dauerhaft gestört werden kann.

Dabei hilft die konsequente Orientierung auf Zukunftsthemen. Solche Entwicklungen gilt es zu beobachten und für Anlageentscheidungen zu nutzen. Gerade der Kampf gegen den Klimawandel wird mit viel Schwung gefochten werden müssen. Nicht wenige Experten sehen den Klimawandel als die viel größere und langfristigere Bedrohung an als die Covid-19-Pandemie. Allein um den Klimawandel zu bekämpfen, sind bis zu 270 Milliarden Euro jährlich an Investitionen notwendig. Daher braucht es privates und institutionelles Kapital in riesigem Umfang, um Nachhaltigkeit auf allen Ebenen wirklich voranzutreiben. Um die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen, werden laut Schätzungen der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung bis 2030 jedes Jahr 2,5 Billionen US-Dollar benötigt. Durch die Vielfalt der Nachhaltigkeitsthemen sind die Möglichkeiten der Geldanlage breit gefächert: Energieversorgung, Lebensmittelproduktion, Mobilität, Wohnungsbau und Co. werden von der ESG-Thematik angetrieben – damit sind auch die Chancen diversifiziert. Auch die Digitalisierung wird weiteren Schwung aufnehmen, sodass in diesem Bereich ebenso erhebliches Wachstum zu erwarten ist.

Wir bleiben für Sie jederzeit am Ball und nutzen für Sie alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um Ihr Vermögen zu schützen und zu entwickeln, und sorgen für Ruhe und Gelassenheit, damit Sie gut schlafen können.

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