Zwischen Zinspolitik und Marktvolatilität: ARGENTUM bleibt auf Kurs

Die globale Wirtschaft bewegte sich im Juli in einem Spannungsfeld aus unerwartet schwachen Konjunkturdaten und zunehmenden Handelskonflikten. In Deutschland zeigten revidierte BIP-Daten, dass die Rezession der vergangenen zwei Jahre deutlich tiefer ausfiel als bisher angenommen. So sank die Wirtschaftsleistung 2023 um 0,9 Prozent (zuvor: -0,3 Prozent), für 2024 wurde der Rückgang von -0,2 Prozent auf -0,5 Prozent nach unten korrigiert. Diese Anpassungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland 2025 das dritte Rezessionsjahr in Folge erleben könnte. Bereits im zweiten Quartal 2025 verzeichnete die größte Volkswirtschaft Europas ein leichtes Minus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Zum Vergleich: Die Eurozone insgesamt wuchs im selben Zeitraum leicht um 0,1 Prozent. Damit geht Deutschland geschwächt in ein neues „Zoll-Zeitalter“ mit den USA – ein herausforderndes Umfeld insbesondere für die exportorientierte Industrie.

Handelskonflikte und Zölle im Fokus

 

Der Juli war geprägt von schwierigen Verhandlungen in internationalen Handelsfragen. Kurz vor Ablauf einer wichtigen Frist zum 1. August kündigten die USA drastische Importzölle an: Zollerhöhungen von bis zu 50 Prozent auf brasilianische Produkte sowie 25 bis 35 Prozent auf Importe aus China, Südkorea und Indien standen zur Diskussion. Washington nutzte diese Ankündigungen als Druckmittel in laufenden Gesprächen: Während mit einigen Partnern – etwa China – ein Aufschub erzielt wurde, sollen die Zölle gegenüber anderen Ländern wie angekündigt greifen.

Kurzfristig belasteten diese Ankündigungen die Aktienmärkte betroffener Schwellenländer. In Brasilien und Indien kam es zeitweise zu Kursrückgängen, und die Sorge vor teureren Exporten dämpfte die Marktstimmung. Mittelfristig sorgte jedoch die Hoffnung auf klare Verhandlungspositionen und mögliche Kompromisse für eine Beruhigung unter Anlegern. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch eine vorsichtigere, aber nicht eskalierende Haltung der Notenbanken: Die großen Zentralbanken drosselten das Tempo ihrer Zinssenkungen und verhielten sich angesichts der Zollrisiken abwartend.

Die globale Risikostimmung hellte sich im Verlauf des Monats spürbar auf. Trotz zwischenzeitlicher Turbulenzen schlossen die wichtigsten Aktienindizes den Juli mit moderaten Kursgewinnen ab. An der Wall Street wurden zunächst neue Höchststände erreicht, ehe erneute Zoll-Drohungen – etwa gegen Indien und Brasilien – die Technologierally unterbrachen und Gewinnmitnahmen auslösten. Dennoch beendeten S&P 500 und Nasdaq den Monat jeweils deutlich im Plus gegenüber dem Vormonat.

Währungen und Schwellenmärkte

 

Eine der überraschenden Entwicklungen war die deutliche Erholung des US-Dollars. Nachdem der Greenback im ersten Halbjahr 2025 seine schwächste Performance seit Jahrzehnten verzeichnet hatte, setzte im Juli eine Trendwende ein. Der Dollar legte spürbar zu und steuert auf seinen ersten monatlichen Wertzuwachs im laufenden Jahr zu. Gründe hierfür waren die Zinspause der US-Notenbank – entgegen vorheriger Erwartungen – sowie starke US-Konjunkturdaten. Gleichzeitig lösten viele Investoren ihre Short-Positionen auf, da die befürchtete anhaltende Dollarschwäche infolge von Trumps Zollpolitik und hoher Staatsverschuldung bislang ausblieb.

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Die Dollar-Stärke belastete die Schwellenländer, da ein fester Greenback Kapitalabflüsse begünstigt und Importe sowie Dollar-Kredite verteuert. Dabei hatten die Emerging Markets zuvor ein starkes Jahr erlebt: Bis Ende Juli legte der MSCI-Index für Schwellenländeraktien um rund 17 Prozent zu – mehr als die US-Börsen. Treiber waren ein zuvor schwächerer Dollar und starke Unternehmensgewinne. Nun jedoch drohen die neuen US-Zölle vor allem Ländern wie China, Indien und Brasilien – also genau jenen Märkten, die stark zum Aufschwung beigetragen hatten.

Beispielhaft könnte ein 50-Prozent-Zoll auf brasilianische Exporte das dortige BIP um bis zu einem halben Prozent drücken. Indien sieht sich mit 25-prozentigen Zöllen konfrontiert. In diesem Umfeld aus starkem Dollar und zunehmenden Handelsrisiken gaben Schwellenländer-Anlagen gegen Monatsende einen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Dennoch bleiben viele Großanleger optimistisch: Die Region könnte sich trotz Rückschlägen behaupten – zumal einige Zollentscheidungen, wie im Fall Chinas, vorerst ausgesetzt wurden und somit Verhandlungsspielraum bleibt.

Aktienmärkte und Zinsen

 

Die internationalen Aktienmärkte zeigten sich im Juli insgesamt robust – trotz erhöhter Volatilität. In den USA erreichten der S&P 500 und der Nasdaq zwischenzeitlich neue Rekordstände, getragen von starken Quartalszahlen führender Technologiekonzerne. Aufgrund der Abschwächung des US-Dollars spiegelten sich diese Rekorde jedoch nicht in Euro-Werten wider. Gegen Monatsende sorgten erneut aufkommende Zollrisiken für Rückgänge bei Tech-Werten und führten vermehrt zu Gewinnmitnahmen durch Anleger.

Impulse könnten weiterhin von der Geldpolitik oder politischen Entwicklungen ausgehen. Während sich die Europäische Zentralbank dem Ende ihres Zinssenkungszyklus nähert und vorerst keine weiteren Schritte plant, betonte die US-Fed ihre unabhängige Haltung: Sie beobachtet die Inflation genau und will sich nicht durch politischen Druck – etwa von Präsident Trump – beeinflussen lassen. Im Juli blieben große Zinsschritte somit aus, was den Märkten zunächst Stabilität verlieh. In den kommenden Monaten dürften jedoch geldpolitische Entscheidungen und neue Wendungen in den Handelsstreitigkeiten die Richtung vorgeben.

Arbeitsmarkt und Ausblick

 

Die angespannte Konjunkturlage zeigt sich auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Im Juli stieg die Zahl der Arbeitslosen saisonbedingt um rund 65.000 auf 2,98 Millionen – ein Wert, der im August voraussichtlich die Drei-Millionen-Marke überschreiten wird. Das entspricht dem höchsten Stand seit fast zehn Jahren; die Arbeitslosenquote stieg auf 6,3 Prozent. Zwar verweisen Fachleute auf übliche saisonale Effekte – etwa das Ende von Schul- und Ausbildungsjahren –, doch insgesamt bleibt der Arbeitsmarkt unter Druck.

Von Seiten der Bundesregierung und der Notenbank werden gezielte konjunkturstützende Maßnahmen erwartet, um einer weiteren Eintrübung entgegenzuwirken. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet frühestens 2026 mit einer spürbaren Erholung, während Wirtschaftsforschungsinstitute ihre BIP-Prognosen für Deutschland 2025 auf nahe Null oder leicht positiv gesenkt haben.

 

Für Anleger – insbesondere vermögende Privatkunden – ergibt sich ein gemischtes Bild: Auf der einen Seite sorgen hohe Zölle, geopolitische Unsicherheit und eine schwache Binnenkonjunktur für Gegenwind. Auf der anderen Seite zeigen die Kapitalmärkte bemerkenswerte Widerstandskraft. In diesem anspruchsvollen Umfeld bleiben eine breite Diversifikation und eine langfristig ausgerichtete, umsichtig gesteuerte Anlagestrategie unerlässlich, um Chancen zu nutzen und Risiken zu begrenzen.

ARGENTUM Fonds

Unsere Dachfonds ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio (WKN: A1C699 / ISIN: DE000A1C6992), ARGENTUM Performance Navigator (WKN: A0MY0T / ISIN: DE000A0MY0T1) und ARGENTUM Dynamic Future (WKN: A2P1XJ / ISIN: DE000A2P1XJ6) präsentieren sich weiterhin in sehr guter Verfassung und konnten den Rückenwind an den Märkten für eine positive Entwicklung nutzen.

So legte unser defensiv ausgerichtetes ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio im Juli um 1,23 Prozent zu. Die ausgewogene Strategie des ARGENTUM Performance Navigator erzielte ein Plus von 3,14 Prozent, während der offensiv positionierte ARGENTUM Dynamic Future mit 6,31 Prozent zulegen konnte.

Im Dreimonatsvergleich ergibt sich ein ähnlich erfreuliches Bild: Das ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio verzeichnete ein Wachstum von 3,60 Prozent, der Performance Navigator stieg um 17,12 Prozent und der Dynamic Future konnte 15,52 Prozent zulegen. Weiterhin überzeugt das ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio durch eine Volatilität von unter fünf Prozent in den vergangenen zwölf Monaten – ein klarer Beleg für seine Stabilität in einem schwankungsreichen Marktumfeld. Seit Auflegung im Jahr 2010 erzielt der Fonds eine durchschnittliche jährliche Rendite von 3,15 Prozent p.a. Angesichts der zuletzt gesunkenen Leitzinsen und möglicher weiterer Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank könnte dieses stabile Rendite-Risiko-Profil künftig einen spürbaren Mehrwert gegenüber risikolosen Anlageformen bieten – insbesondere für sicherheitsorientierte Anleger, die dennoch nicht vollständig auf Ertragschancen verzichten möchten.

Langfristig denken, gezielt handeln

 

Diese positiven Entwicklungen beruhen auch auf unserem aktiven und vorausschauenden Fondsmanagement. In Phasen der Marktunsicherheit agieren wir nicht passiv oder hektisch, sondern nutzen gezielt die Chance, attraktiv bewertete Fondsanteile aufzustocken – gerade dann, wenn andere verkaufen.

Auch in diesem Jahr haben wir in solchen Rücksetzern investiert, weil wir an die Substanz der zugrunde liegenden Investmentstrategien und Fondsideen glauben. Solange diese intakt sind, entstehen sogenannte At-Cost-Effekte: Der durchschnittliche Einstandspreis sinkt, was im späteren Aufschwung überdurchschnittliche Renditen ermöglicht.

Investoren, die in solchen Phasen kaufen, nutzen gewissermaßen einen Ausverkauf – sie investieren antizyklisch und diszipliniert, mit Blick auf langfristige Wertschöpfung.

Buy the Dip – aber strukturiert

 

Dieses Vorgehen folgt dem bewährten Prinzip „Buy the Dip“ – dem gezielten Einstieg in Marktphasen mit temporären Rücksetzern in der Erwartung einer späteren Erholung. Unser Dachfondsmanagement hat dabei einen entscheidenden Vorteil: Es basiert nicht auf Bauchgefühl oder kurzfristigen Trends, sondern auf systematischer Analyse, disziplinierter Steuerung und langfristigem Denken. Dank dieser aktiven Herangehensweise können Rückschläge für Rebalancing-Maßnahmen und gezielte Opportunitätskäufe genutzt werden. Dabei geht es nicht darum, den perfekten Einstiegszeitpunkt zu treffen – das ist selbst für erfahrene Investoren kaum möglich. Stattdessen setzen wir auf regelmäßige Allokationen nach klaren Regeln, nutzen günstige Einstiegschancen selektiv und halten dabei die strategische Ausrichtung des Portfolios stabil. Diese Kombination aus Geduld, Struktur und taktischer Flexibilität zahlt sich besonders in anspruchsvollen Marktphasen aus. Durch bewusstes Antizyklisches Handeln stärken wir die Widerstandskraft und Qualität unserer Fondsstrategien nachhaltig.

Unser Ausblick

Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen verändern sich derzeit rasant und erfordern fundierte Analysen für tragfähige Anlageentscheidungen. Wir beobachten aktuelle Entwicklungen sehr genau und möchten Ihnen einige Themen aufzeigen, die wir derzeit besonders im Blick haben:

Im zweiten Quartal 2025 durchliefen deutsche Premium-Automobilhersteller eine schwierige Phase. Mercedes-Benz meldete einen Gewinnrückgang von rund 69 Prozent – auf nur noch 957 Millionen Euro. Der Umsatz sank um knapp zehn Prozent auf 33,2 Milliarden Euro, das operative EBIT schrumpfte um 68 Prozent auf etwa 1,27 Milliarden Euro. Belastend wirkten unter anderem hohe Investitionen in Elektromobilität, schwache Nachfrage in China, steigende Produktionskosten sowie neue US-Zölle.

Auch Volkswagen war betroffen: Im zweiten Quartal sank der operative Gewinn um rund 29 Prozent auf etwa 3,8 Milliarden Euro. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde gesenkt – erwartet wird nur noch eine operative Marge von vier bis fünf Prozent (zuvor: 5,5 bis 6,5 Prozent). Ein tarifbedingter Verlust von rund 1,3 Milliarden Euro im ersten Halbjahr verstärkte den Druck zusätzlich. Besonders hart traf es Audi und Porsche, deren Produktion nicht im Ausland erfolgt. Audi musste eine Gewinneinbuße von über einem Drittel verkraften und senkte ebenfalls seine Jahresziele deutlich.

Diese Rückgänge sind nicht allein konjunkturell bedingt, sondern auch struktureller Natur: Der Übergang zur Elektromobilität bringt hohe Kosten, während gleichzeitig die Nachfrage – besonders in China – schwächelt. Hinzu kommen in Regionen wie Baden-Württemberg zusätzliche Belastungen durch Extremwetterereignisse, Industriezwischenfälle und sinkende Konsumlaune.

Trump, Zölle & globale Machtverschiebungen

 

Parallel dazu verschärft sich die US-Handelspolitik unter Donald Trump erneut – mit potenziellen Folgen für die globalen Märkte. Ein Beispiel: Die USA einigten sich mit Südkorea auf Importzölle in Höhe von 15 Prozent – geringer als die zuvor angedrohten 25 Prozent. Doch im Gegenzug verpflichtete sich Südkorea zu Investitionen in Höhe von 350 Milliarden Dollar und dem Kauf von US-Energieprodukten im Wert von 100 Milliarden Dollar.

Auch mit der EU laufen entsprechende Verhandlungen. Gleichzeitig hat Trump Fristen für Friedensverhandlungen im Russland-Konflikt angekündigt – allerdings dominieren protektionistische Maßnahmen die aktuelle Agenda. Die US-Notenbank ließ den Leitzins zuletzt unverändert, was Trump öffentlich kritisierte. Dennoch wuchs die US-Wirtschaft im zweiten Quartal überraschend stark – eine Kombination, die kurzfristig Spielräume schafft, langfristig jedoch Inflationsrisiken birgt.

Trotz der komplexen globalen Gemengelage zeigen sich die internationalen Märkte aktuell relativ stabil. Belastungsfaktoren erscheinen temporär, Tech-Unternehmen liefern weiterhin starke Ergebnisse und viele Zentralbanken agieren umsichtig.

Für Anleger bleiben zentrale Themen: Zölle, Wechselkursentwicklung des US-Dollars, geldpolitische Maßnahmen, die Bewertung der Tech-Sektoren sowie geopolitische Risiken und deren wirtschaftliche Auswirkungen. Besonders die deutsche Automobilbranche befindet sich in einem Übergangsprozess, dessen Herausforderungen strategisch bewältigt werden müssen.

Für unsere ARGENTUM-Dachfonds bedeutet das: Wir steuern weiterhin mit klarem Fokus auf Qualität, Diversifikation und Resilienz. In unruhigen Zeiten – geprägt von Ölpreisschwankungen, Handelskonflikten und geopolitischer Unsicherheit – setzen wir auf langfristige Anlageprinzipien statt kurzfristiger Reaktionen.

 

Vielen Dank für Ihr Vertrauen – mit ARGENTUM bleiben Sie auch in herausfordernden Zeiten strategisch richtig positioniert.

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