Wegweiser für ihr Vermögen

Börsen auf Rekordjagd: Geht die Rallye weiter?

Dritte Welle, Dauerwelle, Brücken-Lockdown, Wellenbrecher, einfache Lockdown-Verlängerung, Rücknahme der Beschränkungen und, und, und: Derzeit verliert man allzu leicht die Orientierung bei der sich ständig wandelnden Covid-19-Nachrichtenlage. Steht Deutschland jetzt besonders schlecht dar oder ist das Impf- und Krisenmanagement im internationalen Vergleich vielleicht doch gar nicht so übel? Das lässt sich derzeit kaum wirklich beurteilen. Natürlich, die aktuelle Wahrnehmung der Leistung von Regierung und Verwaltung ist nicht sonderlich positiv. Und dass die Neuinfektionen viel zu hoch sind, steht auch außer Frage. 

Und dennoch ist alles getrieben von der begründeten Hoffnung, dass die Epidemie eher früher als später in diesem Jahr in den Griff zu bekommen ist. So geht der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach davon aus, dass es unter bestimmten Bedingungen möglich ist, dass bis Juli über 60 Millionen Menschen in Deutschland erstgeimpft und so gegen schwere Krankheitsverläufe geschützt sind. Dafür müsste der Abstand zur Zweitimpfung bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna von sechs auf zwölf Wochen verlängert werden. Und der EU-Industriekommissar Thierry Breton meinte am Osterwochenende bei einem Besuch einer Produktionsstätte für Impfstoffzutaten in Frankreich, dass die Bevölkerung der EU bis Mitte Juli Covid-Herdenimmunität erreichen könnte. „Ich habe das symbolische Datum des 14. Juli angekündigt. Ich denke aufrichtig, dass es erreichbar ist“, sagte Breton. Das erfordere eine Erhöhung der Impfraten. 

 Das Besondere an der aktuellen Situation: Bis auf wenige besonders hart getroffene Branchen ist die Wirtschaft mittlerweile nur noch wenig von der Pandemie belastet, wie neue Zahlen zeigen. Der Anstieg des Sentix-Konjunkturindex für Deutschland beispielsweise hat sich im April fortgesetzt. Wie das Beratungsunternehmen mitteilte, stieg der Index auf plus 20,0 (März: plus 11,9) Punkte. Das ist der höchste Wert seit August 2018. Der Index der Lagebeurteilung zog auf plus 4,5 (minus 9,5) Punkte an. Mit dem elften Anstieg in Folge schaffte es der Lageindex nun, über das Vorkrisenniveau von Januar 2020 zu steigen. Der Index der Erwartungen verbesserte sich auf plus 36,8 (plus 35,8) Punkte. Auch unter den deutschen Exporteuren breitet sich laut Ifo-Institut große Zuversicht aus. Die Exporterwartungen der Industrie seien im März von 11,9 Punkten auf 24,9 Punkte gestiegen und damit auf den höchsten Wert seit Januar 2011, teilten die Münchner Forscher Ende März mit. Und manche Konjunkturforscher erwarten gar, dass die deutsche Wirtschaft dieses Jahr fast den ganzen Corona-Einbruch von 2020 wettmacht. 

 Auch an den Kapitalmärkten ist die Stimmung exzellent. Der deutsche Leitindex Dax notierte nach Ostern auf Rekordniveau deutlich über 15.200 Punkten. Auch der US-Leitindex Dow Jones hat nach Ostern ein Allzeithoch erreicht, während der Nasdaq nicht mehr weit davon entfernt ist, den Spitzenwert von Mitte Februar wieder zu erreichen. Die Rallye hat also wieder an Fahrt aufgenommen – und Experten erwarten nicht zwingend, dass dieser Aufschwung so schnell wieder aufhört. Trotz allem sind kurzfristige Korrekturen von bis zehn Prozent jederzeit möglich. Daher beobachten wir die Märkte und Entwicklungen für Sie sehr genau und nutzen alle zur Verfügung stehenden Chancen, um Ihr Vermögen zu schützen und zu entwickeln. 

ARGENTUM „Stabilitäts-Portfolio“, „Dynamic Future“ und „Performance Navigator“ 

Bei unseren Dachfonds ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio (WKN: A1C699 / ISIN: DE000A1C6992) und ARGENTUM Performance Navigator (WKN: A0MY0T / ISIN: DE000A0MY0T1) haben wir es trotz der Korrekturen geschafft, den positiven Schwung beizubehalten und sind auf Sicht von zwölf Monaten und seit Jahresbeginn deutlich positiv. Den allgemeinen Schwung an den Börsen konnten wir für die erfolgreiche Entwicklung der Fonds mitnehmen. Wir haben die Korrektur- und die anschließende Aufwärtsphase genutzt und gezielt passende Fondsanteile erworben. 

Die gleiche Strategie haben wir auch in unserem neuen Fonds ARGENTUM Dynamic Future (WKN: A2P1XJ / ISIN: DE000A2P1XJ6) umgesetzt. Dabei konzentrieren wir uns auf langfristige, weltweite Megatrends wie Technologie, Healthcare und Nachhaltigkeit und setzen generell auf globales Wachstum und den asiatischen Markt. Im Februar und März ist es besonders im Technologie- und Healthcare-Sektor zu Korrekturen gekommen. Davon haben wir profitiert und sehr günstig interessante Fonds erworben. 

Damit folgen wir dem Motto: Der Gewinn liegt im Einkauf. Wir gehen davon aus, dass wir durch diese Aufstockung wie gewohnt von dem kommenden Rebound profitieren werden. Daher sind Korrekturen für uns mit Blick auf die langfristige Ausrichtung immer eine gute Gelegenheit, günstig einzukaufen und damit das Fondsvermögen strategisch auszubauen. Das gilt unserer Meinung nach besonders bei globalen Megatrends, die dauerhaft intakt sind und immer wieder neue Chancen bieten. 

Beim eher defensiven ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio liegen wir im Vergleich zu April 2020 mit fast 17 Prozent im Plus. Dieses positive Ergebnis verdanken wir der Bereitschaft, auch in einem defensiven Konzept Aktien mit Weitblick für eine Überperformance einzusetzen. Ebenso setzen wir weiterhin verstärkt auf Wandelanleihenfonds, um die Vorteile festverzinslicher Papiere mit den langfristigen Wachstumsmöglichkeiten von Aktien zu kombinieren. Trotz der zuletzt leicht gestiegenen Volatilität sehen wir keine Trendumkehr und bleiben bei unserem Kurs. 

Apropos Kurs: Unsere generelle Anlagepolitik hat sich nicht verändert. Unser Fokus liegt stabil auf den USA und Asien als den führenden weltweiten Wachstumsmärkten, während wir Europa leicht untergewichtet haben. Das Bankhaus Metzler beispielsweise sieht für die USA eine Wachstumsprognose von sechs bis 7,5 Prozent in diesem Jahr, Chinas Wirtschaft dürfte dieses Jahr sogar um etwa acht Prozent wachsen. Das sind die Regionen, in denen wir dementsprechend überdurchschnittliche Unternehmensgewinne und damit Aktienrenditen erwarten. Generell haben wir unsere Strategie weiterhin von Growth-Werten auf Small Caps verlagert. So konnten wir Gewinne mitnehmen und so früh in Unternehmen investieren, die noch am Anfang einer langfristigen positiven Entwicklung stehen. Zudem vermeiden wir damit Zinsänderungsrisiken, da vor allem die großen Technologieunternehmen einen hohen Kapitalbedarf haben. 

Der offensiv orientierte ARGENTUM Performance Navigator lag Anfang April im Vergleich zum Vorjahr mehr als 53 Prozent im Plus. Die Aktienquote liegt bei fast 100 Prozent. Wir haben die Strategie leicht verändert und die Fonds, die vor allem in Corona-Gewinner investieren, etwas reduziert. Das betrifft vor allem Technologie-Fonds, die zuletzt stark zu unserem Erfolg beigetragen haben. Im Gegenzug haben wir das Vermögen verstärkt in solche Fonds investieren, die sich vor allem mit zyklischen Werten befassen. Aktien, beispielsweise von Finanzdienstleistern und Rohstoffunternehmen, werden im Zuge des erwarteten Aufschwungs deutlich an Kraft gewinnen. Das zeigt sich schon jetzt bei Rohstoffen und Bergbauwerten. Nicht wenige Experten erwarten einen neuen „Rohstoff-Superzyklus“. An dieser Entwicklung wollen wir frühzeitig teilhaben. Die Preise für Eisenerz, Kupfer und Rohöl könnten im Jahresverlauf noch deutlich steigen. Wir erwarten auch deutliches Wachstum bei Infrastrukturinvestments vor allem in China und den USA. Der US-Präsident Joe Biden will konkret 30.000 Kilometer Straßen und 10.000 Brücken bauen und den Breitbandausbau und die Elektromobilität vorantreiben. 

Ausblick 

Prognosen sind bekanntlich immer kompliziert, weil sie die Zukunft betreffen. Daher sind derzeit auch alle Prognosen hinsichtlich der pandemischen und wirtschaftlichen Entwicklung mit Vorsicht zu genießen. Niemand kann absehen, wohin die Reise in den kommenden Wochen, vielleicht sogar Monaten gehen wird. Schafft es die Welt gemeinsam aus dem Chaos oder wird es spürbare Unterschiede zwischen den Nationen geben, was die Rückkehr zur Normalität angeht? 

International herrscht das Prinzip Hoffnung. Die Optimisten in Japans Industrie sind erstmals seit sechs Quartalen in der Mehrheit. Wie aus einer vor Ostern veröffentlichten Quartalsumfrage der japanischen Notenbank unter rund 10.000 Unternehmen des Landes hervorgeht, stieg der darin ermittelte Stimmungsindex für die großen Produktionsunternehmen zum März von minus 10 auf plus 5. Auch in den USA verbessert sich die Stimmung. So ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA überraschend deutlich gefallen. Die US-Notenbank (Fed) erwartet im Mittel, dass die Arbeitslosenquote bis zum Jahresende auf 4,5 Prozent sinken und 2022 auf 3,9 Prozent zurückgehen wird. US-Präsident Joe Biden führt die positiven Entwicklungen auf sein im März verabschiedetes massives Corona-Hilfspaket und die erfolgreiche Impfkampagne zurück. 

Und selbst die Konsumstimmung steigt wieder. Das HDE-Konsumbarometer für April kletterte auf 96,56 Punkte und notiert damit jetzt wieder auf dem Niveau vom vergangenen Herbst, also vor Beginn des zweiten Lockdowns. Insbesondere die Anschaffungsneigung der Konsumenten stieg gegenüber dem Vormonat spürbar an und notiert nun auf einem 13-Monats-Hoch, während die Deutschen gigantische Summen horten. Nach Zahlen der Bundesbank sind die Bankeinlagen der privaten Haushalte von Januar 2020 bis Januar 2021 um 182 Milliarden auf 1,73 Billionen Euro gestiegen. Platzt der Corona-Knoten, wird es vermutlich zu einem massiven Anstieg beim Konsum kommen. 

Wichtig ist, dass Anleger die langfristigen Megathemen nicht aus den Augen verlieren. Wesentliche Fragen nach der weiteren Digitalisierung der Wirtschaft, des Bildungswesens und der öffentlichen Hand und nicht zuletzt der Kampf gegen den Klimawandel werden wieder nach oben auf der Tagesordnung rücken, sobald die Pandemie nicht mehr das politische Tagesgeschehen bestimmt. Die Pandemie hat deutlich vor Augen geführt, dass vor allem in der Digitalisierung einiges im Argen liegt. Und auch das Klima hat sich bei weitem nicht stark durch die Kontakt- und Mobilitätsbeschränkungen erholt, wie es sich manche gewünscht hatten. Daher bleiben große Herausforderungen und Risiken für Wirtschaft und Gesellschaft – und damit auch für die Anleger. 

Es bleibt also dabei, dass Weitsicht, strategisches Denken und schnelle Entscheidungsfähigkeit weiterhin die herausragenden Eigenschaften sind. Der Grundgedanke, Vermögenswerte zu schützen und dabei kontinuierliche Renditechancen zu ermöglichen, behält allererste Gültigkeit. Darauf sind alle unsere Tätigkeiten im Portfoliomanagement ausgerichtet, um auf jede Anforderung des Marktes die passende Antwort zu finden. Damit bleiben wir bei ARGENTUM jederzeit Ihr verlässlicher Partner in der Vermögensverwaltung und im zukunftsorientierten Fondsmanagement. 

Weitere Informationen

Portfoliobericht

Wann wird Deutschland die Kurve bekommen?

Deutschland befindet sich wirtschaftlich weiterhin in einer Stagnation. Nachdem die Wirtschaft Ende 2023 bereits in die Rezession geraten war und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent gesunken war, setzte sich dieser Trend auch im neuen Jahr fort. Die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben in ihrem Frühjahrsgutachten die Prognose für das laufende Jahr deutlich nach unten revidiert.

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Realwirtschaft läuft den Kapitalmärkten hinterher

Die vergangenen Wochen haben eine interessante Entwicklung gezeigt. Zum einen gilt: Die Konjunktur in Deutschland wird sich nicht so schnell erholen. Wirtschaftsminister Robert Habeck geht nur noch von einem Wachstum von 0,2 Prozent in diesem Jahr aus. Er sieht die geopolitischen Entwicklungen und die Inflation als führende Faktoren für die bestehende Schwäche, wie Robert Habeck bei der Vorstellung des neuen Jahreswirtschaftsberichts betont hat.

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Die Nachrichtenlage zum neuen Jahr zeigt wieder ein gespaltenes Bild. Auf der einen Seite steckt die Bundesrepublik weiterhin in der Krise. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) Ende Januar mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent, nachdem es im dritten Quartal stagniert hatte.

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