Was haben Asien, Global Healthcare und Technologie gemeinsam? Die drei Anlagethemen stehen für langfristige Megatrends, die Wirtschaft und Gesellschaft in Zukunft nachhaltig prägen werden.
Songdo – diese Stadt in Südkorea dürfte den wenigsten Europäern auf Anhieb etwas sagen. Sie steht beispielhaft für ehrgeizige Städtebauprojekte in Asien, wie sie beispielsweise in Deutschland undenkbar wären: Während auf dem Alten Kontinent mit einem Flickenteppich an Maßnahmen versucht wird, den Energieverbrauch zu reduzieren, denkt man dort groß – und baut eine genannte Smart City nach der anderen – voll digitalisiert samt eigener Öko-Energieversorgung, um den CO2-Ausstoß so gering wie möglich zu halten. Und wer hätte gedacht, dass von den 100 wertvollsten Start-ups der Welt jeweils sechs „Einhörner“ aus Indien und Südkorea stammen oder der neue chinesische Quantencomputer „Jiuzhang“ unvorstellbare zehn Milliarden mal schneller sein soll als der Google-Superrechner „Sycamore“?
Megatrend Asien
„Dies sind nur drei Beispiele dafür, warum wir Asien – die wachstumsstärkte Region der Welt – als einen Megatrend betrachten, der in unserem kürzlich aufgelegten Argentum Dynamic Future Fund eine konstante Rolle spielen wird. Wir werden dort ein überproportionales Wachstum sehen – insbesondere in China. Das Land wird die USA Wirtschaftsforschern zufolge 2028 als größte Volkswirtschaft der Welt ablösen“, erläutert Norbert Goerlitz, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Argentum und ausgewiesener Asien-Kenner. Zu den Anlagethemen rund um diesen Megatrend zählt er unter anderem die Bereiche Urbanisierung, Mobilität und Infrastruktur und verweist auf die Belt and Road Initiative Chinas, die den Auf- und Ausbau eines Handels- und Infrastrukturnetzes mit 60 Ländern weltweit zum Ziel hat.
Zu den Branchen, die eng mit dem Megatrend Asien verbunden sind, rechnen die Hamburger aufgrund der wachsenden Mittelschicht auch das Konsumgütersegment sowie die Bereiche Healthcare, Digital Health und Biotechnologie, wobei sich die auf Gesundheit bezogenen Zukunftsbranchen sich auch dem Megatrend Gesundheit zuordnen lassen, den Argentum ebenfalls mit dem neuen Themen-Dachfonds berücksichtigt.
Megatrend Global Healthcare
Dort zeigt man sich überzeugt, dass mit Covid-19 ein neues Zeitalter in der Medizin anbricht. „Wir werden globale Kooperationen sehen, Digitalisierungen und neue Technologien“, betont Thorsten Mohr, Geschäftsführer und Gründer von Argentum. Als Beispiel für bahnbrechende Entwicklungen im Medizinsektor nennt er das Nanoauto, das die klassische Chirurgie künftig ersetzen könnte. „Sie werden von Magneten durch den Blutstrom direkt zum erkrankten Organ manövriert und führen an Ort und Stelle operative Eingriffe aus“, erläutert er.
Als weiteren Zukunftssegment nennt Mohr neben dem Bereich Biotechnologie auch die Genomik – eine Teildisziplin, die laut einem aktuellen Marktbericht von Julius Bär Research zwar nicht neu ist, aufgrund der Corona-Pandemie aber deutlich in den Fokus von Biotech-Unternehmen gerückt ist und am Beginn einer Revolution steht. So ist es etwa dem mittlerweile weltbekannten Biotech-Unternehmen Biontech nicht nur geglückt, in Rekordzeit einen wirksamen Impfstoff auf Basis der mRNA-Technologie gegen das Corona-Virus zu entwickeln. Dieses Verfahren zielt darauf ab, die körpereigene Immunabwehr zu stimulieren und könnte möglicherweise dazu beitragen, künftig wirksame Krebsimmuntherapien zu entwickeln.
Megatrend Technologie
Auch Technologie zählen die beiden Hamburger Fondsmanager zu den globalen Megatrends, eine bedeutende Rolle wird ihrer Einschätzung nach neben Robotik der Themenbereich Künstliche Intelligenz (KI) spielen: „KI führt nicht nur im Tech-Sektor zu bahnbrechenden Ergebnissen, sondern auch im Bereich Healthcare – etwa über den Einsatz bei der Auswertung bildgebender Verfahren zur Krebserkennung“, erläutert Goerlitz und nennt als weiteres Beispiel den Tech-Riesen Google, der bereits daran arbeitet, seine Produktpalette fit für das KI-Zeitalter zu machen und mit Waymo die Zukunft des Autonomen Fahrens vorantreibt.
Interview mit Thorsten Mohr und Norbert Goerlitz
Berater des Argentum Dynamic Future Fonds
„Unter einem Dach mit den Frontrunnern der Branchen“
Thorsten Mohr und Norbert Goerlitz, Berater des kürzlich aufgelegten Argentum Dynamic Future Fonds, über die Vorteile des Dachfonds-Konzepts und ihre Strategie.
Thorsten Mohr: Das Konzept ermöglicht es uns, dass wir unter einem Dach mit den Frontrunnern der jeweiligen Branchen sind, die Heerscharen von hoch qualifizierten Analysten beschäftigen und somit über eine exzellente Expertise verfügen. Diese Expertise kaufen wir zusammen und sind so in der Lage, die Kompetenz zu vielen, teils hoch komplexen Einzelthemen wie zum Beispiel Biotechnologie in einem Fonds zu vereinen.
Norbert Goerlitz: Hinzu kommt, dass unsere Endkunden mit dem Dachfondskonzept im Vergleich zum Kauf von Einzelfonds davon profitieren, dass wir Reallokationen ohne unschöne Steuereffekte vornehmen können. Zudem können wir die auf die kostengünstigeren Fondstranchen für Institutionelle zurückgreifen, was sich ebenfalls für sie auszahlt.
Im Fokus stehen die Megatrends Asien, Technologie, Gesundheit und Nachhaltigkeit sowie das mit dem globalen Wachstum eng verknüpfte Anlagethema ‚Rohstoff-Superzyklus‘. Was gab den Ausschlag dafür, diese Themen in einem Masterfonds-Konzept zu bündeln?
Mohr: Einige Kunden sind auf uns zugekommen und haben gefragt, warum wir keinen dritten Fonds anbieten. Und wir haben schon vor Ausbruch der Corona-Krise wahrgenommen, wie sehr die Disruption rund um den Globus für jeden sichtbar geworden ist. Auch unsere Kunden bemerken, dass sich die Welt gravierend verändert – und sprechen uns darauf an. Und da uns bislang als Ergänzung zum defensiven Stabilitäts-Portfolio und zum ausgewogenen Performance Navigator eine innovative, nach vorn gerichtete Strategie fehlte, bot sich der Fokus auf Megatrends auch an.
Inwiefern hat die Corona-Krise die Konzeption des Fonds beeinflusst? Oder sehen Sie sich angesichts der disruptiven Kräfte, die diese Pandemie zusätzlich freisetzt, mit Ihrer Anlageidee zusätzlich bestätigt?
Mohr: Die Idee hatten wir bereits mehr oder weniger fertig in der Schublade, aber die Pandemie hat dazu beigetragen, dass wir die Themen Health und Digital Health stärker in den Fokus genommen haben als zunächst vorgesehen. Die Bereiche Pharmazie, Biotechnologie und Digitale Medizin haben durch Covid-19 noch einmal eine ganz andere Bedeutung bekommen. Zweifelsohne handelte es sich auch vor der Corona-Krise um einen Megatrend, dieser wurde nun noch einmal deutlich verstärkt.
Welche Anforderungen müssen Zielfonds erfüllen, damit sie für den Dynamic Future Fund infrage kommen?
Goerlitz: Sehr wichtig ist auf jeden Fall die tägliche Handelbarkeit. Und im Vergleich zur Peer Group muss die Volatilität in einem soliden Verhältnis zur Performance stehen. Wir schauen uns außerdem sehr genau an, wie die Fonds schwierige Marktsituationen überstanden haben und achten sehr auf die Drawdowns und Recovery-Phasen. Fonds, die schnell aus einem Tief herauskommen, werden von uns bevorzugt. Wir schauen uns über X-Ray-Analysen außerdem auch die Allokation der Zielfonds genau an, die wir in die engere Wahl nehmen. So vermeiden wir Überlappungen. Denn schließlich wollen wir nicht fünfmal Apple im Portfolio haben.
Sie nehmen die Risiken also sehr genau ins Visier. Inwiefern würden Sie sagen, dass Ihr Fonds weniger schwankungsanfällig ist als vergleichbare Themenfonds?
Mohr: Wir sehen ihn durchaus eher etwas risikoreduzierter – zum einen, weil wir uns auf Fonds fokussieren, die in Schwächephasen weniger stark nachgeben. Und zum anderen haben wir den Vorteil der großen Diversifikation über die Zielfonds. Und wir sind in Spezialsituationen wie etwa zu Beginn der Corona-Krise wendiger als die Flaggschiffe mit großem Volumen.
Sie berücksichtigen bei der Auswahl der Zielfonds auch ESG-Aspekte. Welche konkreten Kriterien müssen sie erfüllen, damit sie ins Anlageuniversum aufgenommen werden?
Goerlitz: Die Zielfonds, die wir ins Visier nehmen, gehören im Idealfall zur Kategorie Acht. Das gilt übrigens auch für den Performance Navigator. Das gleiche haben wir uns mit dem auf Anleihen fokussierten Stabilitäts-Portfolio zum Ziel gesetzt. Noch bis vor wenigen Monaten gab es nur wenige Zielfonds, die wir gern ins Portfolio genommen hätten und die beispielsweise das Segment Asien beziehungsweise Emerging Markets entsprechend unseren Vorstellungen abbilden. In letzter Zeit hat das Thema jedoch rasant an Fahrt aufgenommen und wir wollen uns in diesem Bereich als Frontrunner positionieren.
Fünf auf einem Streich
Porträt des Argentum Dynamic Future Fonds
Hand aufs Herz: Wer kannte vor dem Frühjahr 2020 die US-Firma Zoom und hat die Dienste des Anbieters von Videokonferenz-Software genutzt? Wer sich im Bekanntenkreis umhört, wird vermutlich eher selten ein „Ja“ hören – und häufig den Zusatz „aber jetzt nutze ich es täglich im Home Office“. Das 2011 gegründete US-Unternehmen, dessen Nutzerzahl zwischen Ende 2019 und Ende März – dem Beginn der Corona-Krise – von weltweit rund zehn Millionen kometenhaft auf 200 Millionen gewachsen ist, steht beispielhaft dafür, wie die Pandemie sich bereits abzeichnende Trends massiv beschleunigt hat. Doch auch ohne die Ausnahmesituation wie die Pandemie findet Disruption statt, wie der Siegeszug von Amazon zum Leidwesen des stationären Einzelhandels zeigt.
Fünf Megatrends in einem Fonds
Branchen, die in Sachen Disruption vorne mitmischen, sind ganz nach dem Geschmack von Thorsten Mohr und Norbert Goerlitz, Geschäftsführer der Investmentboutique Argentum, die sich mit den beiden Dachfonds Stabilitäts-Portfolio und Performance Navigator einen Namen gemacht hat. Sie betreuen den kürzlich aufgelegten Argentum Dynamic Future Fonds und konzentrieren sich ausschließlich auf Branchen, die besonders von langfristigen Megatrends profitieren und zu den Gewinnern von morgen zählen. Dazu zählt das Duo die Bereiche Globales Wachstum, Asien, Technologie, Gesundheit und Nachhaltigkeit
„Diese Trends haben sich nach unseren intensiven Marktbeobachtungen, gepaart mit sehr viel Research, als besonders relevant für die Zukunft herauskristallisiert“, erläutert Goerlitz. „Asien etwa ist die Wachstumsregion des Jahrhunderts. Wie sehr dieser Kontinent im Umbruch ist, lässt sich auch vor Ort feststellen: Dort dreht sich die Welt einfach schneller“, so der Asien-Experte. Das Thema Globales Wachstum ordnen die Argentum-Geschäftsführer für sich genommen zwar nicht als Megatrend ein. „Doch dazu gehören Themen, die künftig tonangebend sein werden – beispielsweise der Rohstoff-Superzyklus, der sich mit der wieder anspringenden Wirtschaft abzeichnet“, so Mohr.
Bis zu 15 Zielfonds
Für den dritten Dachfonds der Hamburger kommen grundsätzlich solche Fonds infrage, die Zukunftsthemen innerhalb der fünf Megatrends – beispielsweise digitale Medizin- und Gesundheitstechnologien, Cyber Security oder einen nachhaltigen Lebensstil – nachhaltig erfolgreich umsetzen. Die Gewichtung der fünf Megatrends beträgt jeweils 20 Prozent, verteilt auf bis zu 15 Zielfonds. „Um den Megatrend Technologie abzubilden, kommen beispielsweise der Allianz Global Artificial Intelligence und der BGF Next Generation Technology in Betracht, der unter anderem in Tech-Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz, technologische Analytik und Robotik investiert. Für den Bereich Globales Wachstum käme beispielsweise der Invesco Global Consumer Trends Fund infrage, der unter anderem in Unternehmen aus dem Bereich ‚Digitaler Lifestyle‘ investiert, erläutert Goerlitz. Als mögliche Zielfonds für den Megatrend Asien nennt er unter anderem den Invesco-Schwesterfonds Asian Consumer Demand und den Morgan Stanley Asian Opportunity. Themen rund um Gesundheit und Medizintechnik werden durch den JP Morgan Genetic Therapies Fonds abgedeckt.
Nachhaltigkeit steht doppelt im Fokus
Den Megatrend Nachhaltigkeit spielen die Hamburger unter anderem über das Zukunftsthema Erneuerbare Energien: „Dies lässt sich beispielsweise über Zielfonds wie den BGF Sustainable Energy oder auch den BNP Paribas Energy Transition sehr gut abbilden“, betont Argentum-Gründer Mohr und ergänzt: „Das Thema Nachhaltigkeit spielt für uns nicht nur als Megatrend eine Rolle, sondern auch generell bei der Auswahl der Zielfonds.“
Mit dem bei Metzler Asset Management aufgelegten Themen-Dachfonds will Argentum private und institutionelle Anleger gleichermaßen ansprechen, die auf der Suche nach einer langfristigen Lösung für den Vermögensaufbau sind. Über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren peilen die Hamburger eine Zielrendite von durchschnittlich mindestens acht Prozent jährlich an.
Über ARGENTUM Asset Management und ARGENTUM Vermögensberatung
Die ARGENTUM Vermögensberatung GmbH & Co. KG und die ARGENTUM Asset Management GmbH sind verbundene Finanzdienstleistungsunternehmen aus Hamburg, die von Thorsten Mohr und Norbert Goerlitz geführt werden. Die ARGENTUM Vermögensberatung bietet für private und unternehmerische Mandanten eine etablierte Dachfonds-Vermögensverwaltung an und verwaltet für sie ein Vermögen von rund 200 Millionen EUR. Das folgt dem Verständnis, dass Investmentfonds eine ideale Möglichkeit bieten, Kapital durch eine konsequente Umsetzung der Vermögensverwaltung langfristig gewinnbringend anzulegen. Entscheidend für den Erfolg sind laut Thorsten Mohr und Norbert Goerlitz neben der richtigen Auswahl auch die optimale Struktur des Depots und die regelmäßige Anpassung an die persönlichen Anforderungen der Mandanten bei einer transparenten und günstigen Kostenstruktur. Fokus der ARGENTUM Asset Management ist die Beratung eigener Investmentfonds und die Betreuung institutionellen Vermögens. Im Fokus stehen hier die beiden Fonds ARGENTUM Performance Navigator und ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio. Der ARGENTUM Performance Navigator (WKN: A0MY0T / ISIN: DE000A0MY0T1) ist darauf konzentriert, durch eine breite Streuung des Vermögens in verschiedene Anlageklassen die Chancen der Kapitalmärkte optimal zu nutzen und Risiken aktiv zu managen. Der Fokus liegt auf internationalen Aktienfonds. Ziel des eher defensiven ARGENTUM Stabilitäts-Portfolios (WKN: A1C699 / ISIN: DE000A1C6992) wiederum ist die Erwirtschaftung einer marktgerechten Rendite mit entsprechender laufender Wiederanlage der Erträge. Um dies zu erreichen, investiert der Dachfonds vorrangig in Rentenfonds und kann bis zu 100 Prozent des Vermögens in Liquidität halten. Die Fonds ARGENTUM Performance Navigator und ARGENTUM Stabilitäts-Portfolio wurden bereits mehrfach von verschiedenen Medien ausgezeichnet.